EU-Schweinebestand weiter rückläufig – aber Ende des Abwärtstrends in Sicht
Obwohl der Schweinebestand zuletzt leicht rückläufig war, bleibt Spanien anteilig am Gesamtbestand der EU mit großem Abstand Spitzenreiter ©ISN nach Eurostat
Die Ergebnisse der Viehzählungen vom Frühjahr 2024 liegen nun aus den 13 meldepflichtigen EU-Staaten vollständig vor. Die Bestandsentwicklungen in den einzelnen Ländern fielen sehr unterschiedlich aus. Insgesamt ergab sich für den EU-Bestand ein Minus von 1,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Es deutet sich aber ein Ende des rückläufigen Trends an, denn die Sauenbestände wurden wieder leicht aufgestockt.
Das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) hat die Ergebnisse der Viehzählungen im Mai bzw. Juni aus den 13 Ländern veröffentlicht, die regelmäßig eine halbjährliche Viehbestandserhebung durchführen und zur Meldung der Ergebnisse verpflichtet sind. Dabei wurden insgesamt 121,2 Mio. Schweine gezählt, was einem Minus von ca. 1,9 Mio. Schweinen bzw. 1,6 % zur Vorjahreserhebung entspricht. Der Trend des insgesamt rückläufigen EU-Schweinebestandes hat sich damit weiter fortgesetzt, allerdings in abgeschwächter Form. In den Vorjahren hatten die Abnahmeraten noch 3,0 % bzw. 4,6 % betragen.
In den einzelnen Ländern waren die Entwicklungen sehr unterschiedlich: In sieben der 13 Länder wurden Bestandsrückgänge verzeichnet, im größten schweinehaltenden Land Spanien waren es -3,7 %, in Frankreich -2,8 %, in den Niederlanden -3,7 %, in Polen -3,2 %, in Italien -3,6 %, in Belgien -0,8 % und in Österreich -2,0 %. Bestandszuwächse wurden in Deutschland (+1,1 %), Dänemark (+2,3 %), Ungarn (+7,2 %), Rumänien (+0,5 %), Irland (+1,1 %) und Schweden (+5,4 %) erfasst.
Sauenbestände etwas aufgestockt
Die jüngsten Entwicklungen bei den europäischen Ferkelerzeugern deuten allerdings darauf hin, dass der Trend der rückläufigen Schweinebestände bald beendet sein dürfte. In den Viehzählungen im Mai und Juni wurden in den 13 meldepflichtigen Ländern in der EU 9,6 Mio. Sauen gezählt; das waren ca. 130.000 Sauen bzw. 1,4 % mehr als im Vorjahr. In den drei Ländern mit der größten Ferkelerzeugung in der EU wurden die Sauenbestände wieder aufgestockt. In Spanien und Dänemark betrug das Plus jeweils 1,7 % und in Deutschland 1,4 %. Ein besonders starker Anstieg wurde aus Polen mit 15,6 % gemeldet. Polen verfügt nun mit ca. 680.000 Sauen über den sechstgrößten Sauenbestand in der EU. Rückläufig blieb die Entwicklung der Sauenbestände in Frankreich (-3,5 %) und in den Niederlanden (-3,4 %).