EU-Schweinefleischexporte im ersten Halbjahr 2023 spürbar gesunken
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben von Januar bis Juni 2023 deutlich weniger Schweine und Schweinefleisch in Drittländer verkauft als noch im Vorjahreszeitraum. Neben Dänemark und Deutschland musste auch das Spitzenexportland Spanien deutliche Einbußen bei den Ausfuhren hinnehmen.
Im ersten Halbjahr 2023 führten die EU-Mitgliedsstaaten deutlich weniger Schweine, Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse in Drittländer aus als noch in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die Exporte verringerten sich insgesamt um 16 %, berichtet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) auf Basis von Daten der EU-Kommission.
Spanien ist größter EU-Exporteur
Mit einer Ausfuhr von 655.000 t Produktgewicht und einem Marktanteil von 32 % ist Spanien der größte europäische Lieferant. Aber auch Spanien musste einen starken Rückgang der aufgeführten Menge an Schweinefleisch um 17 % verbuchen. Hinter Spanien auf Rang 2 und 3 liegen die Niederlande und Dänemark als wichtige Exporteure mit um 13 und 23 % rückläufigen Ausfuhren. Die deutschen Schweinefleischausfuhren in Drittländer gingen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 20 % zurück.
Hauptabnehmer China
Der wichtigste Abnehmer für europäisches Schweinefleisch ist China mit einem Anteil von 29 % an den gesamten Ausfuhren. Im Vorjahresvergleich lagen die Exporte von Schweinefleisch in Richtung China nach Angaben der AMI knapp ein Zehntel unter dem Vorjahresniveau.
Handel mit Asien eingebrochen
Insgesamt wird die Ursache für die rückläufigen Schweinefleischexporte der EU in dem stark reduzierten Handel mit Asien gesehen. So seien die dort zu erzielenden Preise im laufenden Kalenderjahr weniger lukrativ als in der Vergangenheit gewesen. Außerdem sei der Bedarf an Importen aus der EU geringer ausgefallen, während der Wettbewerb mit günstigeren Lieferanten von Schweinefleisch aus den USA sehr scharf gewesen sei.