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EU: Schweinefleischproduktion erreicht tiefsten Stand seit 2014

Die Schweinefleischproduktion ging in den EU-Mitgliedsländern im vergangenen Jahr um 5,7 % zurück  (Bild ©Canva)

Die Schweinefleischproduktion ging in den EU-Mitgliedsländern im vergangenen Jahr um 5,7 % zurück (Bild ©Canva)

Laut vorläufigen Zahlen von Eurostat sind die Schweineschlachtungen in der Europäischen Union im vergangenen Jahr spürbar gesunken. Die gesamte Schweinefleischproduktion in den Mitgliedsstaaten sank um 5,7 % auf 22,1 Mio. t, so wenig wie seit 2014 nicht mehr.
ISN: Die nun veröffentlichten Zahlen von Eurostat kommen nicht unerwartet. Die zurückliegenden knapp drei Jahre unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen in der Schweinehaltung hinterlassen deutliche Spuren – ganz besonders in Deutschland. Für die noch aktiven Schweinehalter zeichnet sich aber durch die schrumpfenden Schweinebestände und die anziehenden Schweine- und Ferkelpreise die Möglichkeit ab, endlich wieder in schwarze Zahlen zu kommen.

 

Erzeuger wirtschaftlich gebeutelt

In den meldepflichtigen Schlachtunternehmen der Europäischen Union ist im vergangenen Jahr die Fleischproduktion insgesamt spürbar gesunken. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, nahm vor allem das Schlachtschweineaufkommen ab. Hohe Futterkosten, wirtschaftliche Verluste der Erzeuger und geringere Tierbestände haben das Schlachtviehaufkommen in den meisten Mitgliedstaaten verringert, so Agra Europe.

 

EU-weit 12,7 Millionen Schweineschlachtungen weniger

In den meldenden Schlachtbetrieben kamen 2022 Eurostat zufolge 12,7 Millionen Schweine weniger an die Haken; die stärksten Rückgänge wurden in Deutschland, Belgien und Rumänien verzeichnet. Die gesamte Schweinefleischproduktion in der Gemeinschaft sank um gut 1,3 Mio. t oder 5,7 % auf 22,1 Mio. t, so wenig wie seit 2014 nicht mehr. Lediglich in sehr kleinen Erzeugerstaaten wie Lettland, Griechenland und Luxemburg legte das Schweinefleischaufkommen im Vorjahresvergleich zu.

 

Die ISN meint:

Wie schon die kürzlich veröffentlichten Viehbestandszahlen der EU zeigen nun auch die neuesten Daten zur Schweinefleischerzeugung von Eurostat den enormen Rückgang der europäischen Schweinehaltung. Das deutliche Minus von 5,7 % in der gesamten EU ist dabei wenig überraschend. Von den großen schweinehaltenden Ländern war Deutschland besonders stark betroffen (-9,8%). Die zurückliegenden knapp drei Jahre unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen in den Ferkelerzeuger- und Mastbetrieben zeigen deutliche Folgen. Für die deutschen Betriebe kommen zusätzlich noch die mangelnde Planungssicherheit, immer neue Auflagen und die fehlende Unterstützung durch die Politik hinzu.
Ein Lichtblick ist sicherlich die aktuelle Entwicklung der europäischen Schweinemärkte. Durch das knappe Angebot gepaart mit geringen Lagerbeständen an Schweinefleisch, sind die Notierungen für Schweine und Ferkel EU-weit angestiegen und erreichen inzwischen teilweise Rekordwerte. Bei Erzeugungskosten, die sich ebenfalls nahe am Rekordniveau befinden, ist es nun aber wichtig, dass die höheren Preise im weiteren Verlauf der Wertschöpfungskette umgesetzt werden können, sodass ein nachhaltig auskömmliches Preisniveau erreicht werden kann und die Schweinehalter endlich wieder schwarze Zahlen schreiben können.


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