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EU-Schweinepreise: Deutsche Hauspreise verunsichern Europa

EU-Schweinepreisvergleich 11.08.2015

In der aktuellen Woche tendieren zahlreiche Notierungen in Europa wieder einmal schwächer. Ausgehend von Deutschland, wo die Leitnotierung um 2 Cent gesenkt werden musste, gerieten auch die Preise in Dänemark (-3 Cent), den Niederlanden (-3 Cent) und Belgien (-1 Cent) in den Abwärtsstrudel. Die deutschen Schweinehalter trifft es allerdings in Wahrheit noch härter, da mehrere große Schlachtunternehmen nur Hauspreise (‑5 Cent) zahlen. Die Gründe für diesen Preisverfall sind nach Angaben der Schlachtunternehmen wieder einmal im schwachen Fleischhandel zu finden. Ob ein weiterer Preisnachlass allerdings die Nachfrage belebt, darf bezweifelt werden. Ohnehin steht vielen Erzeugern in Europa das Wasser bis zum Hals.

In Frankreich und Spanien konnten sich die Vorwochenpreise halten. Jedoch wird auch in diesen Ländern der Druck größer. In Spanien haben die Schlachtgewichte erstmals seit Wochen wieder zugenommen. Kürzere und kühlere Tage lassen die Tageszunahmen der Schweine wieder ansteigen. Aus Österreich wird aufgrund eines knappen Angebotes von einem ausgeglichenen Schweinemarkt berichtet. Vor diesem Hintergrund könne der Preis auf Vorwochenniveau gehalten werden, so der dortige Marktkommentar.

 

Tendenz für den deutschen Markt:

Die Hauspreise der deutschen Schlachtunternehmen haben wieder einmal großen Schaden angerichtet und zu Verunsicherung auf allen Stufen geführt. Es ist unbegreiflich, wie sich beispielsweise die genossenschaftliche Westfleisch an diesem Gebaren beteiligen kann. Kurzfristig haben einige Erzeuger aus Angst vor einem weiteren Preisverfall reichliche Stückzahlen zur Schlachtung angemeldet. Ab Mitte dieser Woche klaffen jedoch noch erhebliche Lücken in den Auftragsbüchern der Schlachtunternehmen. Eine Absenkung des Vereinigungspreises für die nächste Schlachtwoche auf das Niveau der Hauspreise wäre völlig entgegen dem tatsächlichen Marktgeschehen. Wo es geht, sollten die entsprechenden Schlachthöfe umfahren werden.


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