EU-Schweinepreise: Druck aus Deutschland überträgt sich – Notierungen geben nach
Der europäische Schlachtschweinemarkt steht in der laufenden Schlachtwoche spürbar unter Druck. Die Notierungen geben grenzübergreifend zwischen 3 und 5 Cent nach. Auslöser dieser Preislawine
war maßgeblich die Entwicklung auf dem deutschen Schlachtschweinemarkt. Infolge einer nachdrücklichen Preisforderung des marktführenden Schlachtunternehmens Tönnies und der daraus resultierenden Verunsicherung aller Marktteilnehmer gab die deutsche Leitnotierung spürbar nach. Bis zu zwei in dieser Woche anstehende Feiertage verschärfen die angespannte Marktsituation. Das Angebot an schlachtreifen Schweinen ist groß und die Disposition schwierig.
Angesichts des allgemein umfangreichen Lebendangebotes überträgt sich der Druck auch auf die europäischen Nachbarn, die sich dem Druck nicht entziehen können und deutliche Preisrückgänge zur Folge haben. Lediglich die französische Notierung gibt nur marginal nach. Bedingt durch Wechselkursschwankungen macht sich ein Preisrückgang in Großbritannien nach der Korrektur der Notierung auf den ISN-Standard ebenfalls kaum bemerkbar.
Die jüngsten Preisrückgänge führen zu Verschiebungen im europäischen Preisgefüge. Die korrigierte spanische Notierung rutscht ab auf Rang 2 der fünf größten Schweine haltenden EU-Mitgliedsländer. Dänemark ist nun Spitzenreiter. Deutschland fällt nach dem Notierungsrückgang hinter Frankreich auf Rang 4.
Tendenz für den deutschen Markt:
Der hiesige Schlachtschweinemarkt ist geprägt von den fehlenden Schlachttagen in der laufenden Schlachtwoche. Der entstandene Angebotsstau wird sich ab Donnerstag wohl allmählich abarbeiten lassen. Die aktuelle Notierung des Vereinigungspreises von 1,45 €/kg SG gilt für zwei Wochen. Das trägt nach der preisbedingt entstandenen Verunsicherung zur Marktberuhigung bei.