EU-Schweinepreise: Notierungen unter Druck – Preisfindungen in der Kritik

Am europäischen Schlachtschweinemarkt standen die Notierungen in der vergangenen Woche insgesamt unter Druck und ein Großteil der Notierungen gab spürbar nach.

Das Angebot an lebenden Schweinen fällt grenzübergreifend umfangreich aus, so dass die Erzeuger in der EU zurzeit den Kürzeren ziehen. Die dänische Notierung behauptete sich hingegen auf dem bestehenden korrigierten Preisniveau von 1,387 EUR/kg SG und liegt damit nun vor dem deutschen Preis.

Die Unruhen um die Preisfindung in Frankreich und den Niederlanden halten weiter an. In Frankreich gab die Börse in Plérin am Freitag nochmals nach. Nun liegt die französische Notierung um 6 Cent unterhalb des im Sommer mit Politik und Branche vereinbarten Richtpreises. Der aktuelle und umstrittene Preisrückgang war notwendig geworden, nachdem bereits seit Wochen zwei Schlachtunternehmen keine Käufe mehr in der Auktion tätigten und ein Unternehmen in der vergangenen Woche sogar einen eigenen Preis festgesetzt hatte. Damit war der französische Referenzpreis am Marché du Porc Breton in Gefahr und ein Einlenken dringend erforderlich. Die Schlachtunternehmen des Landes stehen zunehmend unter Druck und können aufgrund des vergleichsweise hohen Preisniveaus in Frankreich auf den Exportmärkten nicht mehr mithalten.

Auch die Unsicherheit um die niederländische Preisermittlung vor einer Woche hat Folgen. Es hatte Unstimmigkeiten um einen starken Preisrückgang vor einer Woche gegeben, den zunächst nicht alle Marktteilnehmer akzeptieren wollten. Im Nachgang dazu kündigte die niederländische Vion an, zum Ende des Jahres ein neues Preissystem einführen zu wollen, das einen stabileren Preis für feste Lieferanten garantiert.

Tendenz für den deutschen Markt:

Die Situation bleibt geprägt von dem weiterhin großen Angebot an schlachtreifen Schweinen. Liefertermine sind derzeit nicht verhandelbar, man nimmt sie an. Das morgige Auktionsergebnis wird Aufschluss über die Weiterentwicklung geben.

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