EU-Schweinepreise: Schlachtunternehmen drücken Preise
Die Stimmung auf den EU-Märkten für Schlachtschweine ist ganz im Gegensatz zur aktuellen Wetterlage frostig. Das eigentlich knappe Angebot an Schlachtschweinen wird von Seiten der Schlachtunternehmen sehr verhalten nachgefragt.
Fast ausnahmslos wird in Europa über schwache Fleischgeschäfte geklagt. Gerade in den Niederlanden und Dänemark, die beide sehr stark vom Export abhängig sind, hatte das bereits in der vergangenen Woche für einen Preisrückgang um je drei Cent gesorgt. Während in Dänemark in dieser Woche die Preise unverändert blieben, reduzierte sich die niederländische Notierung um weitere zwei Cent.
Auch in Deutschland übten die Schlachtunternehmen, allen voran Vion und Tönnies, Druck auf die Auszahlungspreise aus und konnten einen Preisrückgang um drei Cent durchsetzen. Durch die Ferienzeit sei der Fleischabsatz noch einmal zusätzlich schwächer, so die Begründung. Bemerkenswert ist der Preisrückgang in Deutschland vor allem deswegen, weil die Anzahl der Schlachtungen mittlerweile unter die Marke von 900.000 Tieren gesunken und damit spürbar rückläufig zum Vorjahr ist.
Südeuropa hingegen ist von der Preisschwäche bisher nicht erfasst. In Italien und Spanien sorgen die Urlauber für zusätzliche Nachfrage und gleichen die schwachen Exportgeschäfte ein Stück weit aus.
Tendenz für den deutschen Markt:
Das Angebot bleibt auch nach dem Preisrückgang klein. Von Panikverkäufen, wie sie bei Preisrückgängen sonst zu beobachten sind, wird kaum berichtet. Die noch einmal zunehmende Hitze dürfte zusätzlich dafür sorgen, dass nur wenige Schweine in den Anmeldebüchern der Viehvermarkter stehen. Daher bleibt zu hoffen, dass sich der Preis auf dem viel zu niedrigen Niveau stabilisieren kann.