Experten uneinig bei Prognose der EU-Schweineproduktion
Unabhängige Marktexperten aus den EU-Mitgliedsstaaten haben die zukünftige Entwicklung der Schweineproduktion in der EU anders beurteilt, als es die EU-Kommission zuletzt getan hat.
Nach Angaben der AMI kamen die nationalen Experten im Prognoseausschuss in der vergangenen Woche zu dem Ergebnis, dass sich der Rückgang der EU-Schweineerzeugung im ersten Halbjahr 2014 zunächst noch fortsetzen dürfte; die Kommission war dagegen kürzlich von einem leichten Anstieg ausgegangen.
Steigt oder fällt die EU-Schweineproduktion?
Konkret erwarten laut AMI die Marktanalysten des Prognoseausschusses für das erste Quartal 2014 eine Bruttoeigenerzeugung von 60,26 Mio. Schweinen in der EU; das wären 0,6 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal 2014 soll der Produktionsrückgang mit einem Minus von 0,3 % schwächer ausfallen; insgesamt dürften dann mit 57,84 Mio. Schweinen rund 150.000 Tiere weniger erzeugt werden als im Vorjahresquartal.
Die EU-Kommission ging dagegen Anfang Oktober in ihrer Kurzfristprognose für die Agrarmärkte in der EU von einem Anstieg der Schweineproduktion im Jahr 2014 um 0,5 % aus; in den ersten beiden Quartalen des kommenden Jahres sollte dabei die Erzeugung um 0,6 % beziehungsweise 0,3 % zulegen.
Die Kommission greift bei ihren Prognosen auf offizielle staatliche Daten aus den Mitgliedsstaaten zurück, die nach Einschätzung der AMI allerdings nicht immer fehlerfrei und aktuell sind.
Wie entwickeln sich die Schweinepreise?
Der Prognoseausschuss erwartet, dass der mittlere EU-Schlachtschweinepreis 2013 voraussichtlich bei knapp 1,75 €/kg Schlachtgewicht liegen wird und damit das Vorjahresniveau um 2 % übertreffen wird. Während die Schätzungen der Mitglieder im Prognoseausschuss für das erste Quartal 2014 sehr unterschiedlich ausfielen, gingen die meisten Experten für das zweite Quartal übereinstimmend von höheren Schweinepreisen im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode aus.