FEFAC erwartet 2022 Rückgange in der EU-Mischfutterproduktion
Der Dachverband der EU-Mischfutterindustrie (FEFAC) geht davon aus, dass die EU-Mischfutterproduktion in diesem Jahr zurückgefahren wird, da die Nachfrage im Schweine- und Geflügelsektor um 4 bis 5 Mio. Tonnen nachlassen wird. Die Gründe dafür sieht der Verband vor allem in der anhaltenden Preisrallye auf dem globalen Getreidemarkt und der Ausbreitung von Tierseuchen.
Minus 4,2 % in der Schweinefutterproduktion
Die rückläufigen Marktaussichten für die Mischfutterproduktion 2022 werden laut FEFAC von mehreren Faktoren beeinflusst: Die hohen Kosten für Futtermittel, die sinkende Marktnachfrage und die zunehmenden Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) oder auch Vogelgrippe führen dazu, dass die Aktivitäten im Schweine- und Geflügelsektor in der EU runtergefahren werden.
Insgesamt wird die industrielle Mischfutterproduktion laut Schätzungen der FEFAC-Mitglieder somit sinken und gegenüber 2021 voraussichtlich um 2,9 % bzw. um 4,3 Mio. Tonnen zurückgehen. Speziell beim Schweinefutter wird ein Abschlag von 4,2 % und bei Geflügelfutter von 3 % erwartet.
Als wichtige Faktoren, die die Nachfrage nach Mischfutter im Jahr 2022 belasten könnten, werden aufgeführt:
- Die anhaltende Ausbreitung von Tierseuchen (Vogelgrippe und ASP)
- Wirtschaftliche Unsicherheiten hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine
- Ab-Hof-Preise für tierische Produkte unter Einstandspreis
- Andere politische Entscheidungen der EU (Druck zur Senkung von Treibhausgas- und anderen Emissionen, Wohlfahrtspolitik und entwaldungsfreie Lieferketten)
- Unterbrechungen in der Lieferkette aufgrund von Covid (Einschränkungen in China, die sich auf den Export von Zusatzstoffen und anderen Futtermittelinhaltsstoffen auswirken)
Hohe Marktunsicherheiten
Aufgrund der anhaltenden russischen Aggression in der Ukraine blieben die Marktunsicherheiten jedoch sehr hoch. Der unmittelbare Wegfall von Futtermais, Sonnenblumenschrot und anderen Futtermitteln aus der Ukraine und Russland könnten nur teilweise durch verstärkte Futtermittelimporte, hauptsächlich aus den USA und Kanada, kompensiert werden. Die wichtigsten logistischen Herausforderungen bei der Verlagerung bestehender Getreidevorräte aus der Ukraine bestünden fort und würden sich auch im neuen Wirtschaftsjahr auf die Marktverfügbarkeit auswirken.