Fleischatlas 2014
- Reine Interpretationssache
Der Fleischatlas 2014
, den der BUND gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Le Monde Diplomatique herausgibt, ist pünktlich zur Grünen Woche erschienen und wird von den Medien stark aufgegriffen.
Die ISN meint:
Der Fleischatlas 2014
ist eine geballte Faktensammlung zum Thema weltweiter Fleischkonsum und –erzeugung. Diese Fakten erfahren eine massive Wertung der Herausgeber. Zum Beispiel starten sie mit Elf kurzen Lektionen über Fleisch und die Welt
einen Angriff auf das schlechte Gewissen, denn Ernährung ist nicht nur Privatsache
…
Wie bei so vielen Dingen, hat der Fleischatlas
bezüglich der reinen Fakten die Lage richtig erkannt. Doch die Schlüsse die daraus gezogen werden, sind sicherlich Ansichtssache.
Exportieren kann nur, wer die Qualitätsansprüche der Abnehmerländer erfüllt
ist eine Feststellung im Fleischatlas
. Dem kann kein Schweinehalter widersprechen. Nicht umsonst ist Deutschland ein gefragter Lieferant von Schweinefleisch auf den Exportmärkten.
Doch der größte Boom der Fleischproduktion finde in den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften statt. Verlierer des Booms in der Fleischproduktion sind laut Fleischatlas die kleinbäuerlichen Produzenten, die vom Markt verdrängt werden.
Wir fragen uns: Kann der, auch vom Fleischatlas prognostizierte steigende Fleischkonsum mit Hilfe der Hinterhofhaltung und dem Kleinbauerntum bedient werden? Während die Herausgeber des Fleischatlas dem Verbraucher ins Gewissen reden und einen reduzierten Fleischkonsum vorschreiben wollen, setzt die ISN auf die Kraft der Märkte und die Mündigkeit des Verbrauchers.