Fleischverzehr 2022 auf Tiefstand
Vorläufige Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigen, dass sich der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr auch 2022 fortgesetzt hat: Mit 52 kg/Person sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Vergleich zu 2021 um rund 4,2 kg und ist so niedrig wie noch nie seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989.
So wurden rund 2,8 kg weniger Schweinefleisch, 900 Gramm weniger Rind- und Kalbsfleisch sowie 400 Gramm weniger Geflügelfleisch verzehrt. Die Bundesbürger aßen 2022 im Schnitt 29,0 kg Schweinefleisch.
Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch gesunken
Die Tendenzen in der Inlandsnachfrage sowie die deutlich rückläufigen Tierbestände spiegeln sich in der Nettoerzeugung – der im Inland geschlachteten Tiere – wider: Im Vergleich zum Vorjahr wurde 9,8 % weniger Schweine- und 8,2 % weniger Rind- und Kalbfleisch produziert. Die Nettoerzeugung von Geflügelfleisch sank um 2,9 %. Nach den vorläufigen Zahlen des BZL ergibt sich für 2022 eine Fleischproduktion, die bei 116 % im Vergleich zum Inlandsbedarf liegt (Vorjahr: 118 %). Der Selbstversorgungsgrad mit Schweinefleisch ist auf 125,8 % gesunken (Vorjahr 128,9 %).
Anwendung neuer Berechnungsmethodik ab 2023
Das in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelte BZL wird im Laufe des Jahres 2023 die Methodik zur Berechnung der Versorgungsbilanz Fleisch auf der Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Warenströmen sowie aktuellen Faktoren zur Umrechnung des Fleischverbrauchs in den Fleischverzehr anpassen. Dadurch ist mit abweichenden Angaben zu rechnen, die gegebenenfalls höher liegen können als nach der bislang angewendeten Methodik. Zur besseren Vergleichbarkeit im Zeitverlauf wird das BZL dann auch die Versorgung mit Fleisch der vergangenen zehn Jahre mit der neuen Methode berechnen und darstellen.