21.04.2020rss_feed

FLI: ASP-Risiko weiterhin unvermindert hoch

Prof. Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler Instituts, stuft den notwendigen Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auch während des derzeitige Corona-Geschehens als wichtig ein (Bildquelle: https://www.fli.de/de/ueber-das-fli/das-fli/leitung/)

Prof. Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler Instituts, stuft den notwendigen Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auch während des derzeitige Corona-Geschehens als wichtig ein (Bildquelle: https://www.fli.de/de/ueber-das-fli/das-fli/leitung/)

Der Präsident des Friedrich-Loeffler Instituts (FLI), Prof. Thomas Mettenleiter, stuft das Seuchenrisiko der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in der aktuellen Corona-Situation weiterhin als unvermindert hoch ein und appelliert an die Tierhalter, Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten.

ISN: Trotz Corona-Zeiten dürfen Schweinehalter und auch die übrige Bevölkerung das Risiko einer Einschleppung der ASP nach Deutschland nicht aus dem Blick verlieren. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Politik und die zuständigen Behörden.

 

Prof. Thomas Mettenleiter stuft den notwendigen Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auch während des derzeitige Corona-Geschehens als wichtig ein. Die ASP ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die bei einem Auftreten in Deutschland mit allen notwendigen Maßnahmen rasch bekämpft werden muss, ungeachtet des derzeitigen Pandemiegeschehens mit SARS-CoV-2, sagte Mettenleiter in einem Interview mit Agra Europe.

 

Früherkennung einer Einschleppung besonders wichtig

Darin bezeichnet er das Risiko einer Einschleppung der ASP als unvermindert hoch und appelliert an die Tierhalter, die Schweinehaltungshygieneverordnung strikt einzuhalten. Der FLI-Präsident sieht in Tschechien ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche ASP-Bekämpfung. Wichtig sei es, dass ein Eintrag schnell erkannt und konsequent darauf reagiert werde: Früherkennung ist das A und O, betont Mettenleiter. Daher müssten die Untersuchungen von tot aufgefundenen Wildschweinen prioritär weitergeführt und der Fund von verendetem Schwarzwild angezeigt werden.

 

Hygienestatus abhängig vom Betriebsmanagement

Den Gesundheits- und Hygienestatus in der heimischen Nutztierhaltung stuft Mettenleiter als nach wie vor gut ein. Allerdings gebe es Unterschiede von Tierhaltung zu Tierhaltung und von Tierart zu Tierart. In der Rinderhaltung sind wir noch längst nicht so weit wie bei Schweinen und Geflügel, für die es entsprechende Hygieneverordnung gibt, so der Wissenschaftler. Einen entscheidenden Einfluss auf den Hygienestatus eines Bestandes misst er dem Management zu, und zwar unabhängig von der Bestandsgröße: Gut geführte kleine Betriebe können besser sein als schlecht geführte große Tierhaltungen und umgekehrt.

 

Die ISN meint:

Trotz Corona-Zeiten dürfen Schweinehalter und auch die übrige Bevölkerung das Risiko einer Einschleppung der ASP nach Deutschland nicht aus dem Blick verlieren. Das FLI weist richtigerweise darauf hin, wachsam zu bleiben und die Biosicherheit auf keinen Fall zu vernachlässigen. Alle Biosicherheitsmaßnahmen sind weiterhin mit höchster Konsequenz umzusetzen.

Aber auch auf Ebene der Bundesländer dürfen die Aktivitäten zur Seuchenvorsorge und die Vorbereitung auf einen möglichen Ernstfall nicht nachlassen.

Ein positives Beispiel dazu ist Nordrhein-Westfalen mit der Gründung einer Wildtierseuchen-Vorsorgegesellschaft, die im Krisenfall schnell und effektiv handelt. In Niedersachsen sind dazu inzwischen ebenfalls Vorbereitungen angelaufen.

Auch andere Bundesländer sollten dem Beispiel von NRW folgen. Denn in ganz Deutschland ist schnelles, konsequentes und koordiniertes Handeln entscheidend, sollte hierzulande ein ASP-Fall bei Wildschweinen auftreten.

 

 


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