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FLI: Neue Risikobewertung zur Einschleppung der ASP für die Auslauf- und Freilandhaltung

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Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat eine neue qualitative Risikobewertung zur Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Auslauf– und Freiland­schweinehaltungen in Deutschland veröffentlicht. Die Gefahrenlage ist je nach geographischer Nähe zum ASP-Geschehen betriebsindividuell einzustufen. Generell ist jedoch das Risiko bei unzureichenden Schutzvorkehrungen wesentlich erhöht, da es viele verschiedene Eintragswege gibt.

 

Einschleppungsrisiko ist individuell abzuschätzen

In den EU-Mitgliedsstaaten werden die Begriffe der Auslauf - und der Freilandhaltung bei Schweinen nicht einheitlich verwendet, so dass eine allgemeingültige europaweite Abschätzung des Risikos eines ASP-Eintrags in solche Haltungen schwierig ist. Das Risiko eines Eintrags ist insbesondere vom Vorkommen der ASP bei Hausschweinen oder Wildschweinen in der Umgebung abhängig. Anhand individueller Überprüfungen der betrieblichen Biosicherheitsmaßnahmen und der lokalen Haltungsbedingungen kann ein Eintragsrisiko präziser abgeschätzt werden.

Die Risikobewertung des FLI soll einen Rahmen bieten, um das grundsätzliche Risiko eines ASP-Eintrags in Auslauf– und Freilandhaltungen von Hausschweinen abschätzen zu können.

 

Unterschiedliche Einschleppungsgefahren beachten

Das FLI hat bei der Risikobewertung die Gefahr einer Virus-Einschleppung u.a. an den folgenden drei Faktoren festgemacht:

  • Mängel im Bereich der Einfriedung
  • Eintrag durch kontaminierte Futtermittel, Einstreu oder Beschäftigungsmaterial
  • Einschleppung von Kadaverteilen oder kontaminierten Lebensmitteln über Aasfresser und Nahrungsopportunisten

Der Einfriedung und Umzäunung kommt dabei nach Einschätzung des FLI eine große Bedeutung zu, aber auch die Verschleppung von Kadaverteilen durch Aasfresser (Säugetiere und Vögel), die oft nicht bedacht wird. Sowohl Füchse, insbesondere aber auch Krähen und Nagetiere können kontaminierte Lebensmittel- und Kadaverreste in Freilandhaltungen eintragen.

 

Risikoeinschätzung

Das FLI weist in der qualitativen Risikoabschätzung darauf hin, dass die ASP in Deutschland bisher in vier Hausschweinehaltungen ausgebrochen ist, bei denen die Schweine in zwei Betrieben Auslaufmöglichkeiten hatten oder mit Einstreu und Futter aus der unmittelbaren Umgebung versorgt wurden. Diese Haltungen erfüllten nach Angaben des FLI grundlegende Anforderungen der SchHaltHygV nicht. Drei der vier Betriebe lagen in der Sperrzone II, das heißt, in Gegenden, in denen die ASP bereits in der Wildschweinpopulation vorhanden war. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass eine Freilandhaltung und ein unzureichender Schutz gegen einen Viruseintrag durch Futter, Einstreu oder andere Materialen ein erhebliches Risiko für einen ASP-Eintrag in einen Hausschweinebestand darstellen, vor allem wenn der Betrieb in einer ASP-Sperrzone liegt. Um die Gefahr in diesen Punkten deutlich zu reduzieren, sind die Biosicherheitsvorgaben der Schweinehaltungs-Hygiene-Verordnung (SchHaltHygV) in jedem Fall einzuhalten.

 

Hier können Sie die Risikobewertung des FLI herunterladen www.fli.de/de/startseite


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