Schwanzbeißen per 3D-Kamera erkennen
Verschiedene Frühwarnsignale deuten auf Probleme mit Schwanzbeißen hin. Eines davon sind bei unkupierten Schweinen statt sich ringelnde, lang runterhängende Schwänze. In einem Experiment in Großbritannien lassen Wissenschaftler nun die Schwanzhaltung mittels 3D-Kameras automatisch vermessen, und wollen Schwanzbeißen so früher erkennen, wie Agrarheute berichtet.
Bei dem Experiment unter Aufsicht des Scotland‘s Rural College (SRUC) in Edinburgh platzierten die Wissenschaftler spezialisierte TOF-3D-Kameras über den Futterautomaten. Diese Kameras können Distanzen messen und erlaubten es dem Team somit mehrmals täglich die Schwanzhaltung der einzelnen Tiere zu kontrollieren. Mit der Kameratechnik wurde dabei ganz genau gemessen, ob die Schwänze sich ringeln oder runterhängen.
Trefferquote von 74%
Die Trefferquote bei der Erkennung eines hängenden Ringelschwanzes lag im ersten Versuchsaufbau bei 74%. Untersucht wurden insgesamt 23 Gruppen von jeweils 29 Tieren, aufgeteilt auf acht Versuchsläufe. Bei 15 der Gruppen traten Probleme mit Schwanzbeißen auf. In jeder dieser Gruppen zeigten die Kameras eine zunehmend steigende Anzahl an hängenden Ringelschwänzen bis zum Tag des ersten Beißens.
Die Forscher erhoffen sich nun, die Technik weiter zu verfeinern und 3D-Kameras zukünftig flächendeckend als Frühwarnsystem für Schwanzbeißen einsetzen zu können. Das bereits in Planung befindliche Folgeprojekt dazu heißt TailTech
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