Frankreich erhält Zugang zum Schweinefleischmarkt Australiens
Australien hat nach jahrelangen Verhandlungen den Markt für Schweinefleisch aus Frankreich geöffnet. Australien ist ein wichtiger Absatzmarkt für Schweinefleisch, insbesondere für die USA, Kanada und diverse EU-Länder, so dass die zukünftigen Anbieter aus Frankreich dort einem starken Wettbewerb ausgesetzt sein werden, berichtet AgE.
Frankreich darf erstmals Schweinefleisch nach Australien exportieren. Wie das Landwirtschaftsministerium in Paris mitteilte, haben die australischen Behörden nach zehnjährigen Verhandlungen in der vergangenen Woche der sofortigen Marktöffnung zugestimmt. Entscheidend sei gewesen, dass Australien das Protokoll und das Gesundheitszertifikat für den Export anerkannt habe. In diesem sind Regeln zur Biosicherheit in den Schweine- und Produktionsbetrieben, aber auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Klassischen und der Afrikanischen Schweinepest enthalten.
Schlachthöfe in den Startlöchern
Laut dem französischen Schlachthofverband (Culture Viande) sind seine Mitgliedsbetriebe entschlossen, einen Teil des australischen Bedarfs zu decken, wobei entsprechende Handelskontakte bereits aufgenommen wurden
. Dem Verband zufolge muss französisches Schweinefleisch für den Export nach Australien mehrere Kriterien erfüllen. Dazu gehört, dass es aus zertifizierten Betrieben mit Schlachthof und angeschlossener Zerlegung stammen muss. Es darf gefrorenes Frischfleisch geliefert werden, welches in Australien im Wesentlichen zur Verarbeitung - beispielsweise zu Schinken und Speck - bestimmt ist. Laut Culture Viande hat Australien einen jährlichen Importbedarf von rund 200.000 t Schweinefleisch.
Australien ist wichtiger Absatzmarkt
Andere europäische Länder haben in Australien bereits seit Jahren Marktzugang. Laut Kommission wurden im vergangenen Jahr aus der EU rund 156.000 t Schweinefleisch dorthin geliefert, womit Australien bei den Drittlandskunden auf Rang sechs rangierte. Wichtigste EU-Lieferanten waren bisher Dänemark und die Niederlande. Im ersten Halbjahr 2023 sind Australiens Schweinefleischimporte wegen der höheren Eigenproduktion gegenüber der Vorjahresperiode jedoch um gut ein Fünftel auf rund 74.000 t gesunken.
Starker Wettwerb mit den USA und weiteren Anbietern
Während Dänemark und die Niederlande fast die Hälfte ihrer Absatzmengen einbüßten, lieferten kostengünstigere US-Anbieter zwei Drittel mehr Ware. Sie wurden mit 23.500 t wichtigster Drittlandsanbieter in Australien, gefolgt von Dänemark mit 20.050 t und den Niederlanden mit 14.240 t. Auch große Exportnationen wie Kanada und Spanien beliefern den australischen Markt, so dass die zukünftigen Anbieter aus Frankreich dort einem starken Wettbewerb ausgesetzt sind.