03.04.2023rss_feed

Frankreich: Leitbörse zahlt Aufschlag für kastrierte Schweine

©Canva

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In Frankreich hat der Streit um die Übernahme der mit kastrierten Ebern verbundenen Mehrkosten erstmal ein Ende gefunden. Die französische Leitbörse zahlt jetzt einen Aufschlag von 3 Cent je Kilogramm. Während sich die Schlachtunternehmen zufrieden zeigten, erklärten die Schweinehalter den Zuschlag als nicht ausreichend und warnen davor, die Mehrkosten allein den Landwirten aufzubürden, berichtet AgE.

 

Die französische Leitbörse für Schlachtschweine, der Marché du Porc Breton, zahlt seit Donnerstag, 23.03.2023 einen Aufschlag von 3 Cent/kg für Eber, die unter Schmerzausschaltung kastriert wurden. Die Schlachtunternehmen zeigten sich zufrieden. Sie werteten den Aufschlag als Zeichen ihres starken Engagements und bezifferten den Gegenwert auf 20 Mio. Euro.

 

FNP: Landwirte werden mit Mehrkosten allein gelassen

Weniger positiv fiel erwartungsgemäß die Reaktion der Schweinehalter aus. Laut dem Präsidenten ihres Fachverbandes (FNP), François Valy, deckt der Zuschlag lediglich die Arzneimittel sowie einen Teil der Arbeitskosten ab. Unberücksichtigt blieben indes Aspekte wie die schlechtere Futterverwertung. Valy warnte davor, die Mehrkosten allein den Landwirten aufzubürden. Es gebe schon jetzt Schwierigkeiten, ausreichend Arbeitskräfte zu finden. Wenn die Schlachtunternehmen auf kastrierten Ebern beständen, müssten sie auch dafür zahlen.

 

Betäubungslose Kastration seit Anfang 2022 verboten

In Frankreich war die betäubungslose Ferkelkastration zu Beginn des vergangenen Jahres verboten worden. Schon im Vorfeld war deutlich geworden, dass Mehrkosten der Schmerzausschaltung innerhalb der Wertschöpfungskette zu Kontroversen führen werden. Während die Erzeugerseite vor zusätzlichen Belastungen für die Sauenhalter gewarnt hatte, hatten die Verarbeiter Probleme mit dem Eberfleisch geltend gemacht.


Schweinehalter fordern deutlich höhere Zuschläge

Der jetzt gezahlte Zuschlag von 3 Cent/kg entspricht weitgehend dem Vorschlag der Schlachtunternehmen. Sie wollten den Schweinehaltern von Anfang an nur den Aufwand für die Betäubungsmittel und den zusätzlichen Arbeitseinsatz zahlen und hatten dafür 2 Cent/kg angesetzt. Der FNP hatte hingegen 13,7 Cent/kg gefordert und dafür einen Futterpreis von 240 Euro pro Tonne zugrunde gelegt; diese Kalkulation war allerdings schon in der Mitte des vergangenen Jahres hinfällig.


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