Futtermittelmarkt: Potential für Preissenkungen!
Futterweizen- und Sojapreise 2013-2015 (Quelle: ISN-Marktticker)
Schweinehalter müssen angesichts schlechter Schweinepreise eine wirtschaftlich sehr angespannte Situation durchleben. Eine wesentliche Kostenposition in den Betrieben sind die Futterkosten. Hier scheint durchaus noch Potential für Preisrücknahmen des Handels vorhanden zu sein.
Nachdem die Ernte in Deutschland größtenteils eingefahren ist, lohnt ein Blick auf den Futtermittelmarkt. Die wesentlichen Märkte werden von der ISN im Marktticker im www.schweine.net festgehalten.
Weizen- und Gerstenernte über langjährigem Mittel
Die Futterweizenpreise, die im Marktticker der ISN als Preise frachtfrei Südoldenburg erfasst werden, notieren derzeit noch geringfügig über Vorjahresniveau. Das aktuelle Preisniveau ist hierbei sicherlich ein stückweit der Preishausse an den internationalen Terminbörsen Anfang Juni diesen Jahres geschuldet. Hier war es aufgrund globaler Einflüsse kurzfristig zu einem deutlichen Anstieg der Kurse gekommen. Mittlerweile hat sich das Blatt jedoch gewendet, allgemein wird weltweit eine mindestens durchschnittliche Ernte registriert. Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium stuft die Weizenernte mit 26,4 Mio. t um rund 2 Mio. t über dem mehrjährigen Mittel ein.
Die Gerstenernte liegt laut Schätzung um 10 Prozent über dem langjährigen Mittel. Nicht so gut läuft derzeit der Export, da Getreide aus der Ukraine und Russland wettbewerbsfähiger ist und europäische Ware verdrängt. An der guten Versorgungslage dürfte auch eine unterdurchschnittliche Maisernte nichts Wesentliches ändern. Die mittelfristigen Preisaussichten für Futtergetreide werden von den meisten Marktkommentatoren daher eher mit knapp behauptet beschrieben.
Preise für Endmastfutter 2013-2015 (Quelle: ISN-Marktticker)
Sojaschrotpreise unter Druck
Die Preise für Sojaschrot (44/7), die im Marktticker der ISN als Preise frachtfrei Bramsche erfasst werden, notieren aktuell deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Die Notierung liegt aktuell mit rund 34,- €/dt um fast 10,- €/dt unter der 2013er Notierung und immerhin rund 4,- €/dt unter Vorjahresniveau.
Aktuell stehen die Notierungen an den Warenterminbörsen für Sojaschrot weiter unter Druck, die Preise auf Handelsebene werden zudem von Wechselkurs-schwankungen zwischen Dollar und Euro beeinflusst.
Luft für Preisrücknahmen vorhanden
Die im Marktticker der ISN erhobenen Preise für Mastfutter haben bisher auf die dargestellte Situation noch nicht adäquat reagiert. Mastfutter wie auch Sauenfutter sollte aktuell vor dem Hintergrund der dargestellten Entwicklung auf den Getreide- und Sojamärkten auf Vorjahresniveau zu haben sein! Gutes Endmastfutter war im Vorjahr beispielsweise für 21,- €/dt in den nordwestdeutschen Veredlungszentren zu haben. Mischungen mit höheren Eiweißanteilen, wie beispielsweise Vormastfutter, dürften sogar vor dem Hintergrund deutlich günstigerer Sojapreise unter Vorjahresniveau liegen.
Aktuell tut sich der Handel jedoch noch schwer. Aktuelle Preisangebote liegen um circa 1,- € über dem Vorjahr. Insbesondere die in der Ernte eingekaufte Gerste wurde wohl zu teuer eingekauft.
Seitens der Schweinehalter sollte das Gespräch für weitere Preissenkungen beim Mischfutter gesucht werden.
Auswertungen über Marktticker der ISN: Alle Marktdaten auf einen Blick
Die im Marktticker der ISN erfassten Preise geben die Preisentwicklung ausgewählter Futterkomponenten und Futtermischungen wieder. Wenn auch nicht für jede Region ein eigener Preis dargestellt werden kann, so kann doch von der dargestellten Entwicklung auf den eigenen Preis abgeleitet werden.
Die Nutzung des Markttickers steht jedem Abonnenten des ISN-Marktberichts offen. Nach einem entsprechenden Login können die gewünschten Preisauswertungen individuell erstellt werden. Auswertungsmöglichkeiten stehen für Schlachtschweine, Ferkel, Schlachtsauen, Futter (Weizen, Soja, Endmast- und Vormastfutter, Sauenfutter), Schlachtzahlen und Flüssiggas zur Verfügung. Die individuell ausgewählten Preise können in einer Excel-Datei ausgegeben oder graphisch aufgearbeitet werden.
