21.10.2015rss_feed

Futtermittelwirtschaft warnt vor Kostensteigerungen bei Gentechnikverzicht

Der Europäische Verband der Mischfutterhersteller (FEFAC) sowie die EU-Dachverbände der Ölmühlen (FEDIOL) und des Getreide- und Futtermittelhandels (COCERAL) haben nochmals eindringlich vor den negativen Auswirkungen nationaler Verwendungsverbote gentechnisch veränderter Futtermittel gewarnt.

In einer aktuellen Studie erwarten die Branchenvertreter einen deutlichen Anstieg der Futtermittelkosten für die Viehhaltung jener Länder, die sich entschließen würden, ihren Landwirten die ausschließliche Nutzung konventioneller Futtermittel zu gestatten, berichtet Agra Europe.

 

Wettbewerbsnachteile befürchtet

Sollten Deutschland, Frankreich, Polen und Ungarn ein Opt-out wahrmachen, befürchten die Verbände allein für diese vier Länder Mehrkosten von jährlich zusammen 1,2 Mrd Euro. Für den Fall, dass die gesamte EU auf gentechnisch veränderte Futtermittel verzichten würde, wird das Plus bei den Aufwendungen auf 2,8 Mrd Euro veranschlagt.

FEFAC, FEDIOL und COCERAL sorgen sich deshalb vor unwiderruflichen Wettbewerbsnachteilen für die europäische Tierproduktion, die sowohl auf dem Binnenmarkt als auch in Drittländern zu spüren wären. Die begrenzte Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen aus konventioneller Fütterung am Weltmarkt würde zusätzlichen wirtschaftlichen Druck auf die Betriebe in Opt-out-Ländern ausüben, geben die Branchenorganisationen zu bedenken. Dies hätte negative Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette und würde Arbeitsplätze gefährden.

 

Europaparlament lenkt vermutlich ein

Dass es so weit kommt, erscheint inzwischen aber eher unwahrscheinlich. So hat sich bekanntlich der Umweltausschuss im Europaparlament mit großer Mehrheit gegen eine nationale Opt‑out-Möglichkeit von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auch bei der Verwendung in Lebens- und Futtermitteln ausgesprochen und den Kommissionsvorschlag in Gänze abgelehnt.

Schweine am Futtertrog

Schweine am Futtertrog


Auch der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) fordert "Das nationale Verbot muss vom Tisch"

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