Globaler Schweinefleischhandel 2022: Großkunden in Asien mit unterschiedlichem Importbedarf
Den Schweinefleischexporteuren weltweit haben sich 2022 in Asien sehr unterschiedliche Absatzmöglichkeiten geboten.
Den Schweinefleischexporteuren haben sich 2022 in Asien sehr unterschiedliche Absatzmöglichkeiten geboten. Während Japan und Südkorea mehr Ware orderten, brachen die Einfuhren in China und Hongkong teilweise deutlich ein, berichtet AgE.
Geringere Nachfrage aus China und Hongkong
Wie der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis aktueller Außenhandelsdaten berichtet, halbierten sich die Importe Chinas an frischem und gefrorenem Schweinefleisch gegenüber 2021 auf 1,47 Mio. t. Geringer war der Rückgang bei den Schlachtnebenerzeugnissen mit 13,9 % auf 1,04 Mio. t. Der Einfuhrbedarf Chinas fiel vor allem wegen der coronabedingt schwächeren Schweinefleischnachfrage kleiner aus; zudem stieg die Eigenerzeugung um 4,6 %. In Hongkong dürften die gleichen Faktoren zu einer Verringerung des Bezugs von ausländischem Schweinefleisch um 28,7 % und bei den Nebenerzeugnissen von 73,6 % geführt haben.
Japan erhöht Schweinefleischeinfuhren
Ganz anders dagegen die Situation beim weltweit zweitgrößten Schweinefleischimporteur Japan. Dort wurden 2022 insgesamt rund 977.100 t frische und gefrorene Teilstücke vom Schwein eingeführt; das waren 8,2 % mehr als im Vorjahr. Besonders profitiert von der größeren Nachfrage hat Spanien, das seine Lieferungen nach Japan um mehr als die Hälfte auf 186.400 t steigern konnte. Wichtigster Anbieter blieben jedoch die USA mit 235.000 t, was im Vorjahresvergleich allerdings ein Minus von 4,4 % bedeutete.
Südkorea importiert deutlich mehr Schweinefleisch
Besonders stark erhöhten sich 2022 die Schweinefleischeinfuhren Südkoreas, und zwar um 111.200 t oder 25,7 % auf 543.100 t. Auch hier nutzte Spanien die größere Nachfrage und baute seine Exporte in dieses Land um 67,9 % auf 147.400 t aus; es wurde damit zum führenden Anbieter. Auf den zweiten Rang verdrängt wurden die USA, welche mit rund 140.000 t kaum ein Absatzplus gegenüber 2021 verzeichneten. Laut der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) hat die Einrichtung eines zusätzlichen zollfreien Kontingents für 70.000 t Schweinefleisch den Importzuwachs bewirkt. Damit wollte die Regierung in Seoul den Anstieg der Verbraucherpreise bremsen. Da die Einfuhren aus den USA, der EU und Chile bereits zuvor Zollermäßigungen genossen, hat diese Maßnahme laut USMEF vor allem den Anbietern aus Kanada, Mexiko und Brasilien geholfen. Auch die Philippinen senkten 2022 die Importzölle für Schweinefleisch; die Einfuhren dürften laut Schätzung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) gegenüber 2021 um gut ein Viertel auf 585.000 t gestiegen sein.