Gutachten: Schlechtere Tiergesundheit ohne Dispensierrecht
Eine Abschaffung des Dispensierrechts kann aufgrund des dann verlängerten Vertriebswegs Risiken für die Tiergesundheit mit sich bringen.
Zu diesem Schluss kommen das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG AG gemeinsam mit Prof. Rolf Mansfeld von der Universität München in einem Gutachten, das heute an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Maria Flachsbarth, in Berlin übergeben wurde. Das Gutachten hatte das Ministerium selbst in Auftrag geben.
Höhere Tiergesundheitskosten
Die Autoren erwarten außerdem, dass sich die ökonomische Situation von Tierärzten deutlich verschlechtern würde. Es bestehe das Risiko, dass ein Teil der Tierärzte in der Folge den Praxisbetrieb einstelle oder versuche, die Einkommensverluste zu kompensieren, was wiederum zu höheren Tiergesundheitskosten führen würde.
Für Apotheken käme eine potentielle zusätzliche Einnahmequelle hinzu, die jedoch Umstellungskosten und besondere Dokumentationspflichten mit sich brächte. Da Apotheken ebenfalls an die Arzneimittelpreisverordnung gebunden seien, wäre eine wesentliche Veränderung der Tierarzneimittelpreise zunächst nicht zu erwarten. Zudem gehen die Gutachter davon aus, dass Tierhalter zunehmend auf Bestellungen und Internethandel ausweichen würden.