12.03.2025rss_feed

Handelsstreit der USA mit Mexiko, Kanada und China: Können europäische Schweinefleischexporteure profitieren?

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Die chaotische Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump sorgt momentan international für Verunsicherung. Ständig gibt es neue Nachrichten zu Zollankündigungen, -aussetzungen oder -verschiebungen der USA sowie Reaktionen der betroffenen Handelspartner Mexiko, Kanada und China. Wie sich die Handelsstreitigkeiten der USA weiterentwickeln werden, ist derzeit kaum abzusehen. Dennoch steht auch in der Schweinebranche stets die Frage im Raum, wie sich der Konflikt auf die globalen Handelsströme auswirken könnte.

 

Für den weltweiten Handel mit Schweinefleisch sind dabei vor allem die Reaktionen der wichtigen Handelspartner Mexiko und China auf die amerikanischen Zölle entscheidend. Der aktuelle Stand ist, dass US-Präsident Trump seine angekündigten Strafzölle gegen Mexiko zum großen Teil bis zum 02. April wieder auf Eis gelegt hat. Im Gegenzug hat auch Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum auf eine Verhängung von zusätzlichen Zöllen auf Importe aus den USA verzichtet. Für den Fall, dass die Zölle der USA zukünftig aber tatsächlich umgesetzt werden, ist mit Vergeltungszöllen seitens Mexikos zu rechnen.

 

Große Handelsmengen von Zöllen betroffen

Inwiefern Exporteure aus der EU von diesem Streit profitieren können, bleibt abzuwarten. Einerseits sind die Handelsmengen, die von Zöllen betroffen sein könnten, sehr groß. Die USA lieferten im vergangenen Jahr rund 1,155 Mio. Schweinefleisch in ihr südliches Nachbarland. Andererseits sind die Handelsbeziehungen europäischer Schweinefleischexporteure nach Mexiko bisher sehr überschaubar. Lediglich aus Spanien fanden Schweinefleischlieferungen in nennenswerter Höhe (ca. 13.000 t) ihr Ziel im vergangenen Jahr in Mexiko. Die spanische Branchenorganisation Interporc bemüht sich aber derzeit darum, die Beziehungen nach Mexiko auszubauen.

 


Drittlandsexport: Der größte Anteil der Schweinefleischexporte aus der EU ging nach China

Drittlandsexport: Der größte Anteil der Schweinefleischexporte aus der EU ging nach China

EU-Exporteure könnten Marktanteile in China gewinnen

Wahrscheinlicher ist es, dass die europäische Schweinefleischbranche vom Konflikt der USA mit China profitieren könnte. Kurz nach Amtsantritt hat US-Präsident Trump Sonderzölle in Höhe von 10 % auf Importe aus China verhängt und diese dann am 03. März auf 20 % verdoppelt. China antwortete mit Vergeltungszöllen auf Agrarimporte aus den USA. Unter anderem werden dabei nun Schweinefleischlieferungen aus den USA mit zusätzlichen 10 % belegt. Dadurch beläuft sich die Höhe der Zölle auf 47 % im Bereich Schweinefleischprodukte, die aus den USA nach China exportiert werden, während die Lieferungen aus der EU nur mit 12 % belastet werden. Im vergangenen Jahr lieferten die US-Exporteure ca. 467.000 t Schweinefleisch nach China, davon 322.000 t an Nebenprodukten. Zum Vergleich: Aus der EU wurden im vergangenen Jahr ca. 1,114 Mio. t Schweinefleisch nach China exportiert. Experten der Rabobank erwarten, dass China in Zukunft mehr Schweinefleisch und Nebenprodukte aus Brasilien und aus der EU, beispielsweise aus Spanien und den Niederlanden beziehen wird.

 

Positive Auswirkungen auf deutsche Schweinefleischbranche möglich

Auch die deutsche Schweinefleischbranche könnte von verstärkten EU-Exporten nach China oder Mexiko profitieren, selbst wenn Deutschland aufgrund der ASP und der MKS für diese beiden Destinationen gesperrt ist. Denn durch eine geringere Verfügbarkeit an Schweinefleisch am europäischen Binnenmarkt könnten sich auch neue Lücken für deutsche Fleischverkäufe innerhalb der EU ergeben. Bezüglich der Befürchtung, dass US-Präsident Trump den Handelskonflikt auch auf die EU ausweitet und zusätzliche Zölle erhebt, sollte zumindest im Schweinefleischbereich ein Blick auf die EU-Exporte Richtung USA für Gelassenheit sorgen. Im vergangenen Jahr gingen nur rund 104.000 t Schweinefleisch aus der EU in die USA. Damit machten diese Lieferungen nur einen kleinen Anteil der Gesamtexporte der EU in Höhe von 4,023 Mio. aus.


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