06.04.2018rss_feed

Hauspreise bei Vion und Tönnies trotz ausgeglichener Marktlage – Jetzt nicht verunsichern lassen!

Die Fastenzeit ist beendet, nicht so am Schlachtschweinemarkt. Völlig unverständlich und zudem überraschend zahlen die Schlachtunternehmen Vion und Tönnies für die neue Schlachtwoche Hauspreise von lediglich 1,42 €/kg und damit 3 Cent unter dem aktuellen Notierungsniveau. Dabei ist die Marktlage nach Ostern völlig entspannt und ausgeglichen. Die fehlenden Schlachttage fielen nach Angaben der Vermarkter nicht so stark ins Gewicht wie in anderen Jahren. Die Erzeuger lieferten – wie auch die amtlichen Schlachtzahlen belegen – vor Ostern vorausschauend ab, so dass nun am Lebendmarkt keine Überhänge zu verbuchen sind.

 

Widerstand im Vorfeld nicht zu erwarten

So ist auch zu erklären, dass Vions vorsichtige Aussage am Mittwochvormittag, den Schweinemarkt negativ zu sehen, von den Marktteilnehmern nicht aufgegriffen wurde. Kein anderes Schlachtunternehmen äußerte sich im Vorfeld der Notierungs­feststellung. Aufgrund der gut ausgeglichenen Marktlage war demnach kein Widerstand zu erwarten und allgemeiner Mainstream war daher eine unveränderte Notierung. Von den mittelständischen Schlachtunternehmen hörte man sogar positive Signale für einen stabilen Schlachtschweinepreis. Das würde nämlich den Fleischmarkt stabilisieren und ein rückläufiger Einkaufspreis sei kaum hilfreich, so die Begründung.

 

Wettbewerbsvorteil Hauspreis für Tönnies?

Umso unverständlicher ist daher, dass sich der Marktführer Tönnies (der in der Vergangenheit bezüglich der Forderung nach Preisabschlägen kein Blatt vor den Mund nahm) nun der einsamen Entscheidung Vions anschließt und ohne vorangegangenes Muskelspiel auf Hauspreise setzt. Nutzt Tönnies die Gunst der Stunde und will auf Kosten der Mitbewerber Kasse machen?

 

Gute Prognosen für Schweinemarkt

Trotz Hauspreisen ändern sich die Fakten am Lebendmarkt nicht. Das Angebot an Schlacht­schweinen ist nach wie vor nicht übermäßig und die Vermarkter sind aufnahmefähig. Die günstigen Wetterprognosen prophezeien den ersehnten Start der Grillsaison und lassen spürbare Nachfrage­impulse auf dem Fleischmarkt erwarten. Gleichzeitig bleiben die Vermarkter gut aufnahmefähig.

 

Nicht verunsichern lassen

Vor dem Hintergrund der ausgeglichenen Lage am Lebendmarkt, gepaart mit den guten Prognosen für den Fleischmarkt ist die Willkür der Schlacht­unternehmen Tönnies und Vion, die Auszahlungspreise an die eigenen Lieferanten betreffend, erschreckend. Das sollten die Erzeuger bei zukünftigen Lieferungen berücksichtigen und sich in der aktuellen Situation nicht verunsichern lassen.


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