27.07.2017rss_feed

Immer noch Hauspreise bei Tönnies und Vion

Schweine verladen 6850

Die Schlachtunternehmen Tönnies und Vion zahlen, so wird von Vermarkterseite derzeit berichtet, auch in der aktuellen Schlachtwoche wiederum Hauspreise von 1,67 €/kg und damit drei Cent unter dem aktuellen Vereinigungspreis.

Vion soll allerdings nur teilweise Hauspreise zahlen. Bereits in den vergangenen beiden Wochen wie auch in der laufenden Woche soll die Vion dem Vernehmen nach an ihren Standorten in Süddeutschland den von der VEZG notierten Preis akzeptiert haben, nur im Norden sind damit Hauspreise bei Vion ein Thema.

Die Westfleisch zahlt nach zwei Hauspreiswochen ab dieser Woche wieder auf Basis der VEZG. Andere kleine und mittelständische Schlachtunternehmen haben das Hauspreis-Hick-Hack erst gar nicht mitgemacht. Gerade auch von den mittelständischen Schlachtunternehmen wird aktuell kein Verständnis für das Agieren von Tönnies und Co. aufgebracht. Die Fleischgeschäfte könnten zwar besser laufen, eine weitere Preisrücknahme würde aber wohl nicht zu einer Verbesserung der Marge führen, so der Tenor.

Was also soll die nunmehr dritte Hauspreiswoche?

Saisonal nicht unüblich haben wir Anfang Juli eine Preisschwäche bei den Schlachtschweinen feststellen können. Fehlende Impulse aus dem Inlandsgeschäft und etwas weniger Euphorie im Drittlandsgeschäft haben auf die Stimmung gedrückt. Auch in den Vorjahren waren um diese Zeit oft Preisrückgänge von 10 bis 15 Cent festzustellen.

Die großen Schlachtunternehmen haben vor diesem Hintergrund wohl einen Preisrückgang auf deutlich unter 1,70 €/kg erwartet. Die Notierung am 19. Juli wurde, für viele in der Branche durchaus überraschend, von der VEZG dann allerdings auf einem unveränderten Niveau festgestellt. Ein zurückgehendes Angebot hatte hierfür den Ausschlag gegeben. Am vergangenen Wochenende kamen dann bessere Fleischgeschäfte und Hoffnungen auf Impulse durch den anstehenden Monatswechsel hinzu.

Zur gestrigen Notierung hatte sich der Markt daher deutlich gefestigt. Trotzdem gab es wieder Hauspreise durch die genannten Unternehmen. Offenbar will man sich nicht der VEZG-Notierung beugen und verharrt auf seiner Position. In den vergangenen Jahren konnte sich der Schweinemarkt nach einer Schwächephase ab Mitte August oft schnell wieder fangen und an Fahrt gewinnen. Durch das derzeitige Geplänkel droht jetzt wertvolle Zeit verloren zu gehen.

 

Keine Hauspreise akzeptieren!

Schweinemäster sind jetzt gut beraten, die Hauspreiszahler möglichst zu umfahren. Alternative Vermarktungsmöglichkeiten bieten eine Vermarktung auf Basis der VEZG-Notierung zu üblichen Konditionen. Dies bestätigen auch die beiden letzten Auktionsverläufe der Internet Schweinebörse, wo die angebotenen Partien in einem normalen Preiskorridor zum Vereinigungspreis versteigert wurden.


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