Initiative Tierwohl geht in die zweite Runde
Die Initiative Tierwohl ist mit dem Januar in die neue, ebenfalls dreijährige Programmphase gestartet. Nun werden über 6.000 Betriebe mit jährlich insgesamt 518 Millionen Tieren gefördert. Darunter sind 26 Millionen Schweine sowie 492 Millionen Hähnchen und Puten.
Auch der Lebensmitteleinzelhandel bringt sich in der neuen Programmphase stärker ein. So zahlen die Partnerunternehmen statt wie bisher 4 Cent nun 6,25 Cent pro verkauftem Kilogramm Geflügel und Schweinefleisch sowie Wurst in die Initiative Tierwohl ein. Dadurch entsteht ein jährliches Finanzvolumen von rund 130 Millionen Euro.
Kriterien verschärft
An den erhöhten Teilnehmerzahlen, ermöglicht durch ein verstärktes Engagement des Lebensmitteleinzelhandels, zeigt sich ganz deutlich, dass wir unserem Anspruch in die Breite zu gehen, immer mehr gerecht werden
, erläutert Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl. Die Initiative Tierwohl ist – und das hat sie allen bisherigen Siegeln oder vergleichbaren Programmen voraus – keine Lösung für wenige. Wir sind angetreten, um die Landwirte dabei zu unterstützen, die Nutztierhaltung Schritt für Schritt tiergerechter zu machen. Hierzu gehört auch, dass wir mit dem Start der neuen Programmphase unsere Kriterien etwas erhöht bzw. verschärft haben.
Schweinehalter müssen ihren Tieren jetzt verpflichtend mindestens 10 Prozent mehr Platz und zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial bieten.
Produktsiegel für Geflügelfleisch
Ab April 2018 gibt die Initiative Tierwohl erstmals ein Produktsiegel heraus. Anhand dieses Siegels können Verbraucher in den Geschäften des teilnehmenden Lebensmitteleinzelhandels unverarbeitetes Geflügelfleisch aus Tierwohl-Betrieben erkennen. Auch für Schweinefleisch plant die Initiative Tierwohl die Kennzeichnung mit einem Label. Die Umsetzung werde allerdings aufgrund der vielen Teilstücke und der Produktionsstrukturen von Schweinefleisch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, erläuterte Hinrichs auf einer Pressekonferenz.
Initiative Tierwohl soll Branchenstandard werden
Nach diesem Start in die neue Programmphase muss man konstatieren: Die Initiative Tierwohl ist ein Erfolgsmodell
, betont Hinrichs. Hinter die Initiative führt kein Weg mehr zurück. Unser Anspruch ist: Wir wollen mit der Initiative Tierwohl zum Branchenstandard werden. Daran arbeiten wir, und dieses Ziel werden wir auch in der aktuellen Programmphase weiterverfolgen.