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Initiative Tierwohl: Verträge für die nächste Periode bis 2020 unterzeichnet

Itw Schweine

Die Verträge für die Initiative Tierwohl (ITW) sind nun für die zweite Periode von 2018 bis 2020 unterzeichnet. Alle bisher teilnehmenden Lebensmitteleinzelhändler – außer real,- – sind weiter im Boot. Somit ist die Finanzierung der ITW auch über das Ende der ersten Förderperiode hinaus vertraglich gesichert.

Mit der neuen Förderperiode ab 2018 treten auch einige Änderungen bei der ITW ein. Zukünftig werden die Händler 6,25 Cent pro verkauften kg Fleisch und Wurst statt der bisherigen 4 Cent in den Fonds zahlen. Die Mindestanforderungen für die Landwirte werden angehoben und die Kriterienkataloge gestrafft. Weitere Details sollen im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) ab dem 19. Januar bekannt gegeben werden.

 

real,- steigt ab 2018 aus

Der Lebensmitteleinzelhändler real,- wird in der zweiten ITW-Periode nicht mehr an der ITW teilnehmen und somit ab 2018 nicht mehr in den Fonds einzahlen. Von den geplanten 100 Mio. Euro Budget fehlen dann von 2018 bis 2020 nach Angaben der Lebensmittelzeitung ca. 6 Mio. Euro.

Nach eigenen Unternehmensangaben will real,- anstatt an der ITW teilzunehmen auf das geplante staatliche Tierwohllabel setzen, welches Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt auf der IGW vorstellen wird. Außerdem nannte real,- den Ausstieg der Tierschutzorganisationen ProVieh und Deutscher Tierschutzbund als einen Ausstiegsgrund.

 

Die ISN meint:

Es ist gut so, dass die ITW in die zweite Runde geht und nun bis 2020 gesichert ist. Denn die Teilnahmebreite von schweinehaltenden Betrieben, welche die ITW in der ersten Runde erreicht hat, haben andere Tierwohllabel nicht einmal annähernd erreicht. Dies zeigt eindrucksvoll die Bereitschaft der Landwirte, mehr Tierwohl in Ihren Ställen umzusetzen zu wollen.

 

Dass der Lebensmitteleinzelhändler real,- ab 2018 aussteigt, ist enttäuschend. Dies wird die Initiative aber nicht gefährden. Die Begründungen vom Händler real,- erscheinen vorgeschoben – dabei drängt sich uns der Eindruck auf, man habe nur einen Grund gesucht, Geld zu sparen. Der Verweis auf das staatliche Tierwohllabel passt jedenfalls nicht, kommt dieses doch erst an den Start, wenn die zweite Runde der ITW vermutlich weitgehend vorbei ist. Der Ausstieg von real,- ist aber ein mahnender Fingerzeig in Richtung Berlin, das staatliche Tierwohllabel nur mit Bedacht und koordiniert mit der Initiative Tierwohl einzuführen.


Hier kommen Sie zur Homepage der ITW

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