06.04.2022rss_feed

Irischer Bauernverband fordert Rettungspaket für die Schweinehaltung

©Pixabay

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Irlands Schweinehaltern machen steigende Energie- und Futterkosten schwer zu schaffen. Angesichts starker finanzieller Verluste fordert der irische Bauernverband von der Regierung ein Rettungspaket zum Erhalt der heimischen Schweinehaltung in Höhe von 100 Millionen Euro, berichtet Agra Europe (AgE).

 

In der Preis-Kosten-Falle gefangen

Der irische Bauernverband (IFA) hat die Regierung in Dublin zu deutlich größeren Anstrengungen für den heimischen Schweinesektor aufgerufen und ein Rettungspaket in Höhe von 100 Mio. € gefordert. Der hierzu vorgeschlagene Fonds, der auch vom Getreide- und Futtermittelverband (IGFA) und vom Fleischindustrieverband (MII) unterstützt wird, sollte nach Ansicht des IFA gemeinsam mit dem Staat finanziert werden. Die irischen Schweinehalter haben nach IFA-Angaben seit September 2021 aufgrund steigender Futter- und Energiekosten sowie niedriger Preise für Schweinefleisch durchschnittlich 56.000 € pro Monat verloren. Es wird erwartet, dass sich die Verluste bei weiter steigenden Futtermittelpreisen auf 71.000 € pro Monat erhöhen könnten. Wir blicken in den Abgrund, brachte IFA-Präsident Tim Cullinan die dramatische Lage auf den Punkt. Nach seinen Worten kann der Sektor einen prognostizierten Verlust von 160 Mio. € im Jahr 2022 nicht überleben. Der Vorsitzende des IFA-Fachausschusses Schweine, Roy Gallie, sieht die Schweinehalter in einer verheerenden Preis-Kosten-Falle gefangen.

 

Verarbeiter sollen Preiserhöhung durchsetzen

Einige Landwirte hätten bereits Zuchtsauen gekeult und weitere stellten die Erzeugung ein. Mit Verlusten von mehr als 50 Euro pro Schwein bei steigender Tendenz könnten sie nicht produzieren. Gallie appellierte angesichts der sehr ernsten Krise im Schweinesektor an die Verarbeiter, eine deutliche Preiserhöhung für die Schweinehalter vorzunehmen. Derzeit liegt der irische Schweinepreis um 30 Cent/kg Schlachtgewicht (SG) unter dem Durchschnittspreis in Kontinentaleuropa. Im Anschluss an ein Krisentreffen im Landwirtschaftsministerium betonte Ressortchef Charlie McConalogue, dass er sich der Herausforderungen des Schweinesektors sehr wohl bewusst sei und daran arbeite, die Betriebe so gut wie möglich zu unterstützen. Er verwies hierzu auch auf das kürzlich eingerichtete Hilfsprogramm für Schweinehalter in Höhe von 7 Mio. €.

 


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