14.03.2014rss_feed

ISN kritisiert Preissenkungsrunde des Lebensmitteleinzelhandels bei Fleischwaren

Nachdem Aldi am vergangenen Samstag (08.03.2014) die Preise für verschiedene Geflügel- und Rindfleischprodukte um bis zu 7 % gesenkt und dies intensiv beworben hat, sind inzwischen weitere namhafte Unternehmen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels nachgezogen. In altbekannter Manier haben auch sie die Preise analog zum Discount-Primus nach unten geschraubt.


Wurst und Fleisch: Billiger geht immer?!

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Schämen für das eigene Tun?

Bemerkenswert ist das Vorgehen von Lidl. Der Discounter kritisierte das Vorgehen von Aldi scharf, übernahm aber gleichzeitig die Preissenkungen für das eigene Unternehmen. Nach einem Bericht der Lebensmittelzeitung (LZ) würde Lidl es begrüßen, wenn es trotz des harten Wettbewerbs in Deutschland gelänge, ein Preisniveau im Frischfleisch-Sektor zu finden, das die richtigen und wichtigen Anstrengungen für mehr Tierwohl unterstützt und dem Leistungsniveau der Branche gerecht wird.

Als Begründung dafür, dass man trotzdem die Preise gesenkt hat, sei von Lidl laut LZ-Bericht angeführt worden, dass man einen Einkaufsnachteil für die eigenen preissensiblen Kunden vermeiden wolle. Auf die sonst übliche Preissenkungswerbung habe man jedoch in diesem Fall verzichtet. Schämt sich da ein Unternehmen für sein eigenes Tun?


Wann zeigt der Lebensmitteleinzelhandel endlich Rückgrat?

Die ISN verurteilt die neue Preissenkungsrunde bei Fleischwaren zum Start der diesjährigen Grillsaison auf das Schärfste. Preissenkungen gehören zum Marktgeschehen, aber das Verramschen von Fleisch im deutschen Lebensmitteleinzelhandel muss endlich aufhören! Besonders widersinnig ist in diesem Zusammenhang das Vorgehen von Lidl.

Einerseits werden die Preissenkungen nun auch von einem Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel verurteilt, diese Einsicht ist zunächst einmal positiv zu werten. Aber anstatt hier dagegen zu halten und ein Signal für stabile Fleischpreise in die Branche zu senden, läuft man Aldi bei den Preissenkungen 1:1 hinterher. Der Verzicht auf die Werbung zur Preissenkung ist da doch wohl kaum hervorzuheben.

 

Wie es aussieht, schämen sich die Discounter bereits für das Verramschen von Frischfleisch? Warum zeigt man dann nicht auch Rückgrat und lässt das Verramschen dann auch endlich sein? Wie soll man das Vorgehen von Lidl werten? Preis runter, aber bitte leise, damit der Kunde nichts merkt? Aus Sicht der ISN passt dieses Vorgehen vorne und hinten nicht zusammen!

 

Auch wenn bei dieser aktuellen Preissenkungsrunde nur Geflügel- und Rindfleischprodukte betroffen waren, ist zu befürchten, dass demnächst auch wieder Schweinefleisch zu niedrigeren Preisen verramscht wird und sich alle Unternehmen einmal mehr munter daran beteiligen. Oder wird der Druck des Lebensmitteleinzelhandels auf die Erzeugerpreise doch endlich nachlassen und werden den Lippenbekenntnissen endlich einmal Taten folgen? Der Glaube daran stirbt zuletzt.

 


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