24.08.2018rss_feed

ISN-Umfrage zur Sauenhaltung: Große Resonanz in Medien und Politik

Eine Auswahl an Überschriften in überregionalen Medien zur ISN-Umfrage zur Sauenhaltung

Eine Auswahl an Überschriften in überregionalen Medien zur ISN-Umfrage zur Sauenhaltung

Vom Bodensee bis zur Flensburger Förde haben die am Dienstag von der ISN auf einer Pressekonferenz vorgestellten Umfrageergebnisse zur Zukunft der Sauenhaltung ein breites Medienecho ausgelöst. ISN: Die dramatische Situation in der Ferklerzeugung ist in den Medien und der Politik angekommen.

 

Breites Echo in den allgemeinen Medien

Flächendeckend berichteten alle wichtigen Tageszeitungen, dass über die Hälfte der deutschen Sauenhalter in den nächsten zehn Jahren aufgeben will. Oftmals sogar auf der Titelseite – in der Regel sehr sachlich und ausgewogen. Auch Fernsehzuschauer konnten sich im NDR, WDR, BR und auch bei RTL ein Bild von der aktuellen Lage der Sauenhalter machen. Die Radiosender FFN, NDR und WDR informierten ihre Hörer über die aktuellen Herausforderungen der deutschen Ferkelerzeuger. Die zahlreichen Reaktionen in den (sozialen) Medien zeigen, dass Thema ist den Lesern, Hörern und Zuschauern nicht egal.

 

Die Fachpresse kommentiert

Sehr detailliert hat erwartungsgemäß die Fachpresse die einzelnen Ergebnisse der Umfrage aufgearbeitet und kommentiert: Deutlicher kann ein Warnsignal nicht sein, meint Heinz Georg Waldeyer, Redakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben. Das ist zutiefst frustrierend. Zu den Aussteigern werden viele Familienbetriebe in Niedersachsen gehören – Betriebe, die eigentlich Aushängeschilder der hiesigen Landwirtschaft sind, bedauert Christa Diekmann-Lenartz von der Land & Forst. Über die sozialen Medien bestätigten zahlreiche Schweinehalter die in der Umfrage aufgezeigten Tendenzen. Kann ich bestätigen (…) alle paar Wochen hört man, dass wieder jemand aufhört, schrieb zum Beispiel ein Nutzer bei Facebook.

 

Unterschiedliche Reaktionen aus den Reihen der NGOs

Interessanterweise springt sogar die Umweltorganisation Greenpeace der ISN zur Seite. Gegenüber der Presseagentur dpa sagte Stephanie Töwe: Da ist der Staat gefragt, mit klaren Gesetzen, zukunftsfähigen Strategien und finanziellen Mitteln zu unterstützen. Auch der Handel müsse faire Preise für eine bessere Tierhaltung zahlen, ein paar Cent reichten nicht aus.

Der Deutsche Tierschutzbund hat den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen und kritisiert, es sei unredlich mit dem Totschlagargument Betriebsaufgabe zu drohen, weil man an der der betäubungslosen Kastration festhalten wolle. Dem Tierschutzbund sei gesagt: Es ist unredlich, Marktmechanismen zu ignorieren und damit den realen Verlust der Ferkelerzeugerbetriebe in Deutschland billigend in Kauf nehmen zu wollen. Mit schwachen Plattitüden ohne Lösungswert reagiert Foodwatch und spricht von Überproduktion und einem selbstverschuldeten manövrieren in eine Sackgasse.

 

Thema in der Politik angekommen

Auch in der Politik sind die dramatischen Ergebnisse zur Sauenhaltung angekommen. Beispielsweise äußert sich Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast im NDR-Interview: Wir brauchen einen Gleichschritt in Europa. In einer Stellungnahme der stellvertretenden Vorsitzenden des Agrarausschusses im Bundestag, Carina Konrad MdB (FDP), zum drohenden Rückgang der Schweinezuchtbetriebe infolge des Verbots der betäubungsfreien Ferkelkastration ab 2019 wurde bereits die Umfrage einbezogen. Zudem haben uns verschiedene Gesprächsanfragen von Verantwortlichen aus den Ministerien erreicht.

 

ISN-Fazit:

Die Umfrage hat den Ernst der Lage in der Ferkelerzeugung sehr deutlich aufgezeigt. Es ist gut, dass dieses sehr breit in Medien und Politik angekommen worden ist. Denn auf der politischen Bühne steht der Schweinehaltung ein heißer Herbst bevor. Eine ganze Reihe von richtungsweisenden Entscheidungen stehen an. Jetzt ist gerade das Bundeslandwirtschaftsministerium gefragt, für Lösungen zu sorgen, die speziell den Ferkelerzeugern eine Perspektive bieten. Das werden wir in den anstehenden Verhandlungen konsequent einfordern!


Hier finden Sie die Ergebnisse der ISN-Umfrage: "Deutsche Ferkelerzeuger steigen aus"

Hier eine Auswahl der veröffentlichten Artikel:


Beitrag im NDR Fernsehen ab Minute 7:30: "Viele Ferkelzüchter vor dem Aus"

Beitrag von RTL: "Jeder zweite Sauenhalter will in den nächsten Jahren das Handtuch werfen"

Neue Osnabrücker Zeitung: Jeder zweite Sauenhalter will nicht mehr - warum?

Süddeutsche Zeitung: Viele Schweinebauern denken ans Aufgeben

SuS online: "52 % Aufgabequote – Ferkelerzeugung am Scheideweg"

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