10.12.2020rss_feed

Italien: Branchenvertreter fordern mehr Hilfen für Schweinehalter

Italien Flagge

Auch in Italien leiden die Schweinehalter unter einem Schweinestau und niedrigen Erzeugerpreisen. Branchenvertreter warnen davor, dass durch die Corona-Schutzmaßnahmen viele Existenzen gefährdet seien. Die Politik reagierte nun mit einer Aufstockung der Hilfen für Sauenhalter. Den italienischen Landwirtschaftsverbänden reiche das aber noch nicht aus, berichtet AgE.

In Italien sind die Schweinehalter Corona-bedingt ebenfalls von einem Schweinestau und niedrigen Erzeugerpreisen betroffen. Sollte der Lockdown für Gastronomie und Gaststätten noch länger andauern, seien ohne Unterstützung viele Existenzen bedroht, warnt die Branche.

Kürzlich hat die Politik reagiert und will die Hilfen für Sauenhalter von 18 Euro auf 30 Euro je Muttertier aufstocken. Das Geld stammt aus einem im Juli aufgelegten Hilfsprogramm über 90 Mio. Euro für Nutztierhalter, von denen 25 Mio. Euro nicht ausgegeben wurden.

 

Corona-Maßnahmen gefährden 100.000 Arbeitsplätze in Schweinebetrieben

Der Vorsitzende des mitgliederstärksten Landwirtschaftsverbandes (Coldiretti), Ettore Prandini, begrüßte die Aufstockung, betonte jedoch gleichzeitig, dass noch mehr getan werden müsse, um die wichtige Schweinebranche zu unterstützen. In einem Brief an verschiedene Minister warnte er, dass die Corona-Schutzmaßnahmen an die 100.000 Arbeitsplätze in den Schweinebetrieben gefährden. Die Schließungen im Foodservice-Bereich hätten die Nachfrage stark geschmälert und die Schlachtschweinepreise stark sinken lassen. Hinzu kämen aggressive Schleuderpreisangebote von Schweinefleisch aus nordeuropäischen Ländern, darunter Deutschland, wegen des Wegfalls des chinesischen Exportmarktes. Die Politik müsse nun schnell handeln und neue Unterstützungsmaßnahmen verabschieden, forderte Prandini. Dazu zählte er auch eine Steuererleichterung, wie zum Beispiel eine Kompensation der Mehrwertsteuer in Höhe von 10 %.

 

Verbände fordern Exporterleichterungen nach China

Außerdem sei eine neue China-Strategie nötig, um Exporte von italienischem Schweinefleisch dorthin zu erleichtern. Dies wird auch vom Verband der kleineren Landwirtschaftsbetriebe Cia Agricoltori Italiani unterstützt. Die bürokratischen Verfahren müssten beschleunigt und die Betriebe mit den von China geforderten Technologien ausgestattet werden, um das Exportzertifikat zu bekommen. Im Moment gebe es nur zehn Unternehmen, die dieses hätten, viele andere stünden aber in der Warteschlange. Gerade jetzt, wo China wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) viel Schweinefleisch importiere, müsse Tempo vorgelegt werden, betonte Cia.


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