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Italien: Verbände fordern intensivere ASP-Bekämpfung

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Zwei Jahre nach dem ersten nachweislichen Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf dem italienischen Festland vermisst der landwirtschaftliche Berufsstand Fortschritte bei der Bekämpfung. Der Verband der landwirtschaftlichen Erzeuger (Copagri) zeigt sich unzufrieden über die bisherigen Anstrengungen, die Seuche zurückzudrängen und fordert eine intensivere Verringerung des Wildschweinebestandes, berichtet Agra Europe.

 

Der landwirtschaftliche Berufsstand in Italien ist mit der Bekämpfung der ASP unzufrieden. Der Verband der landwirtschaftlichen Erzeuger Copagri beklagte im Nachgang zu einem Treffen am Montag (11.3.) im Gesundheitsministerium in Rom zu der ASP, dass es bis jetzt keinerlei Anzeichen dafür gebe, dass die Seuche zumindest aufgehalten worden sei. Dabei seien bereits zwei Jahre seit dem ersten verifizierten ASP-Fall auf dem Festland Italiens verstrichen.

 

Verbände fordern gezielte Verringerung des Wildschweinebestandes

Copagri mahnte eine gezieltere Verringerung des Wildschweinbestandes an, der mittlerweile rund 2 Mio. Tiere umfasse. Es sei wichtig, ein Gleichgewicht herzustellen, bei dem die wichtige ökologische Rolle der Wildschweine erhalten bleibe, der Bestand aber kompatibel mit der Landwirtschaft sei. Zudem appellierte Copagri an die Politik, betroffenen Schweinehaltern schneller und unbürokratischer Entschädigungen zukommen zu lassen. Derweil forderte der Verband Cia Agricoltori, der die kleineren landwirtschaftlichen Betriebe vertritt, Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida auf, die Kontrolle des Wildschweinebestandes der Wald- und Flur-Einheit der Sicherheitskräfte der Carabinieri zu übergeben. Bei den Carabinieri handelt es sich um eine Heereseinheit mit Polizeifunktion.

 

Norditalien besonders betroffen

Amtlichen Zahlen zufolge wurden landesweit im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 7. März 2024 insgesamt 1.670 infizierte Wildschweine gezählt; außerdem gab es 21 ASP-Fälle bei Hausschweinbeständen. Die norditalienischen Regionen Piemont und Ligurien sind jene mit der höchsten Zahl an infizierten Wildschweinen, nämlich 613 und 575. Die Provinz Pavia, nicht weit von Mailand entfernt, ist mit dem Auftreten der ASP in neun Schweinehaltungen die wirtschaftlich am schwersten betroffene. Laut Copagri erkrankten bislang etwa 14.000 Schweine an der Seuche. Der Verband hob hervor, dass es landesweit mehr als 30.000 Schweinezuchtbetriebe mit zusammen fast 9 Mio. Tieren gebe. Der Großteil davon befinde sich im Nordosten Italiens. Hinzu komme die Verarbeitungssparte, die nicht minder wichtig sei.


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