02.11.2015rss_feed

Junge ISN Exkursion Münsterland - Die Zweite: Bauen Sie flexibel

Lohnt sich die Investition in neue Schweineställe noch und wenn ja, wie sollten sie gebaut werden? Wie sehen die Schweineställe von morgen aus? Diese und viele weitere Fragen stellten die Teilnehmer der Junge ISN Tagesexkursion den Vertretern verschiedener Stallbauunternehmern

 

Die hochkarätig besetzte Diskussionsrunde mit Daniel Holling, Market Management bei Big Dutchman, Erwin Keller, Geschäftsführer von Gillig + Keller, Klaus Koopmann, Beratung & Verkauf bei AGSG, Hans Knudt Krag, Geschäftsführer von Danbauer und Marc Leuschner, Geschäftsführer von Hölscher + Leuschner moderierte Michael Werning aus dem Redaktionsteam der Fachzeitschrift SuS.

 

Bauchgefühl bestätigt: Stallneubau ist eingebrochen

Was alle im Bauchgefühl haben bestätigten die Diskussionsteilnehmer: In Deutschland bzw. ganz Westeuropa ist der Neubau von Schweineställen massiv eingebrochen. Da stellt sich natürlich auch die Frage, ob in viehdichten Regionen noch Entwicklungen für junge Betriebsleiter möglich sind. Dazu meinte Daniel Holling: Ich kann mir vorstellen, wenn zukünftig die Gülleseparation fertig entwickelt und wirtschaftlich machbar ist, wird auch wieder ein vernünftiges Wachstum viehdichteren Regionen möglich sein. Aber so einfach wie eure Eltern habt ihr es bei weitem nicht mehr. Doch das ist noch Zukunftsmusik.

 


Alternativen gefragt

Und wenn aktuell der Entschluss für eine Investition fällt, hat Marc Leuschner folgende Beobachtung gemacht: Wir merken, dort wo die Elterngeneration über die Ausgestaltung des Stallneubaus mitentscheiden, wird die klassische Variante bevorzugt. Dürfen die Jüngeren entscheiden, fragen sie mich immer: Wie baue ich am zukunftsfähigsten und zeigen sich offen für Ställe mit höheren Tierwohlstandards.

Alternativen zum Normalstall, damit beschäftigt sich auch Erwin Keller: In Süddeutschland gibt es einen große Nachfrage nach alternativen Stallbausystemen wie Pig Port oder halboffene Louisiana-Ställe. Die Ideen für neue Entwicklungen in, an oder um den Ställen kommen zu 90% von den Landwirten selbst stellt er fest.

 


Die Mischung macht´s

Aktuell spielt die wirtschaftliche Situation eine gewichtige Rolle, wenn es um die Investition in Stallgebäude geht. Krag, dessen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sitzt, prophezeit: Wir werden noch viele Betriebe in Schwierigkeiten erleben und ein Betrieb mit mehreren Standbeinen ist einfach stabiler. Die Mischung macht’s.

 

Abschließend gab Klaus Koopmann den jungen ISNlern daher folgenden Tipp mit auf den Weg: Bauen Sie flexibel. Zum Beispiel sollten Sie Ihre Abferkelbuchten so groß und unkompliziert planen, dass man sie umbauen und so auf verschärfte Auflagen reagieren kann.

 

Im ersten Teilbericht zur Tagesexkurion der Jungen ISN lesen Sie, welche Erfahrungen Andreas Hoenig mit einem neuartigen Stallbaukonzept macht. Stichwörter sind: nahezu null Emissionen durch Gülleschieber, Dach gleich Decke, freie Abferkelung und Güllekühlung.

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