02.07.2020rss_feed

Kanzlerin bekennt sich zur Nutztierhaltung in Deutschland

Mastschweine

Ein Bekenntnis zur Nutztierhaltung in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in dieser Woche abgelegt. Bei der Regierungsbefragung am Mittwoch kannte die Regierungschefin vornehmlich die Arbeit der breit zusammengesetzten Borchert-Kommission an und rief dazu auf, die Bauern beim anstehenden Umbauprozess, der mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde, mitzunehmen, berichtet Agra Europe (AgE). ISN: Das Bekenntnis der Kanzlerin zur deutschen Nutztierhaltung ist gut und wichtig. Am Ende wird man aber auch Angela Merkel nicht an den Worten, sondern an den Taten messen.

Merkel hofft auf Beschluss zur Kastenstandhaltung

Bei der Regierungsbefragung am Mittwoch im Bundestag sagte Merkel Wir wollen Tierhaltung, aber zu vernünftigen Bedingungen. Ausdrücklich würdigte die Regierungschefin die Arbeit der breit zusammengesetzten Borchert-Kommission. Deren Vorschläge für einen Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland zeigten, dass mehr Gemeinsames möglich ist, als wir dachten. Viele Bauern seien zu Veränderungen bereit. Das gelte es zu unterstützen. Die Kanzlerin hofft auf einen Beschluss zur Kastenstandhaltung von Sauen am Freitag im Bundesrat, damit der Umbauprozess in Gang kommen kann.

 

Kanzlerin erkennt Herausforderungen

Merkel bekräftigte das Ziel der Bundesregierung, Werkverträge in großen Schlachtunternehmen zu verbieten. Sie seien in Sub-Sub-Sub-Sub-Unternehmen so ausgenutzt worden, dass das nicht mehr verantwortbar ist. Damit würden sich die Kosten in den industriellen Unternehmen erhöhen, so dass sich die Wettbewerbsbedingungen für kleinere Schlachtunternehmen verbessern könnten. Die Kanzlerin bezeichnete die hohe Konzentration auf der Abnehmerseite als großes Problem für die Bauern.

 

Die ISN meint:

Das Bekenntnis der Kanzlerin zu einer Nutztierhaltung in Deutschland ist gut und wichtig. Denn ohne diesen Rückhalt aus der Politik ist eine Weiterentwicklung der Tierhaltung nicht möglich. Es ist auch gut, dass Angela Merkel die Arbeit der Borchert-Kommission anerkennt und damit den Schulterschluss zur Bundeslandwirtschaftsministerin und u.a. zu den Landesagrarministerinnen aus NRW und Niedersachsen vollzieht. In der nun begonnenen EU-Ratspräsidentschaft kann die Kanzlerin entscheidende Meilensteine setzen, denn teure Vorgaben für die Nutztierhaltung dürfen nicht nur hierzulande greifen. Die Haltung vor Ort durch Schweinefleischimport zu ersetzen, kann nicht im Sinne der Bundesregierung sein. Wichtig wird dazu auch die Entscheidung morgen im Bundesrat zur Tierschutznutztierhaltungsverordnung. Es braucht endlich Planungssicherheit durch eine Entscheidung, aber genauso auch eine Perspektive für die Schweinehalter. Wird die Latte der Vorgaben zu hoch gehängt, wandert die Ferkelerzeugung in andere Staaten ab. Damit wäre das Ziel – mehr Tierschutz zu erreichen – verfehlt. Am Ende heißt es: Nicht an den Worten, sondern an den Taten wird man sie und andere PolitikerInnen messen.


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