01.04.2014rss_feed

Kein Aprilscherz: Neues Arzneimittelgesetz tritt in Kraft

Blick in den Medikamenteschrank

Am heutigen Dienstag tritt die 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) zur Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in Ställen in Kraft. Kernstück dabei ist die bundesweite Antibiotikadatenbank.

 

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will den Verwaltungsaufwand für die Tierhalter begrenzen, berichtet Agra Europe. Die neuen Regelungen verpflichten die Tierhalter, alle sechs Monate der zuständigen Behörde zu melden, welche Antibiotika sie in diesem Zeitraum in welchen Mengen welcher Anzahl von Tieren verabreicht haben.

 

Aus den Angaben, die die betroffenen Betriebe erstmals ab dem 1. Juli 2014 der zuständigen Veterinärbehörde gegenüber machen müssen, ermittelt die Behörde die betriebliche halbjährliche Therapiehäufigkeit. Liegt ein Betrieb in der oberen Hälfte aller Betriebe, müssen Tierhalter und Tierarzt gemeinsam die Ursachen ermitteln und Maßnahmen ergreifen, die zur Reduktion der Antibiotikaverwendung führen. Liegt ein Betrieb im oberen Viertel, muss der Tierhalter nach Beratung mit seinem Tierarzt einen schriftlichen Maßnahmenplan zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes erarbeiten und diesen der zuständigen Behörde übermitteln. Der Tierhalter kann von der zuständigen Behörde auch zu weiteren Maßnahmen verpflichtet werden, darunter Impfungen, die Änderung des Minimierungsplans, Änderungen in der Haltung, Fütterung der Tiere, Besatzdichte oder Hygiene. Als ultima ratio kann die Behörde das Ruhen der Tierhaltung anordnen.

 

 

Diese Maßnahmen werden dazu führen, dass die Therapiehäufigkeit in den Betrieben insgesamt sinkt, zeigte sich Schmidt überzeugt. In einem kontinuierlichen Prozess erreiche man Schritt für Schritt die Beschränkung der Antibiotikaverwendung auf das notwendige Maß. Ein Zurückfahren auf null bezeichnete der Minister hingegen als unrealistisch, weil keinem kranken Tier eine angemessene Behandlung verwehrt werden dürfe. Im Rahmen des Minimierungskonzepts sei ferner zu erwarten, dass Ideen für verbesserte Hygienebedingungen entwickelt würden und sich der Gesundheitsstatus von Tieren verbessere; zudem müssten sich alle Beteiligten mehr Sachkunde aneignen als bisher, so Agra Europe.

 



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