03.07.2018rss_feed

Klöckner kündigt runden Tisch zur Ferkelerzeugung an

Am Runden Tisch, sollen insbesondere für die Themen Kastenstand und Kastration praktikable Lösungen erarbeitet werden

Am Runden Tisch, sollen insbesondere für die Themen Kastenstand und Kastration praktikable Lösungen erarbeitet werden

Rückt ein Ende des Vakuums in den drängenden Entscheidungen zu den K-Fragen – Kastration, Kupierverzicht und Kastenstand – in Sichtweite? Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kündigte an, dass in den nächsten Wochen ein runder Tisch zur Zukunft der Ferkelerzeugung zusammenkommen soll. Sie greift damit eine wichtige Forderung u.a. der ISN auf.

 

Es geht um die deutsche Ferkelerzeugung

Neben weiteren Organisationen hat die ISN auf einen kurzfristigen Gipfel zur Sauenhaltung gedrängt, denn es braucht dringend ein Gesamtkonzept und einen Pakt für die Sauenhalter! Zuletzt hat ISN-Vorsitzender Heinrich Dierkes noch einmal die Dringlichkeit in einem Interview Topagrar (07/2018) verdeutlicht: Wenn die Ferkelerzeugung in Deutschland stirbt, brauchen wir uns über regionale Produkte, Haltungskennzeichnung usw. nicht mehr unterhalten.

 

Am nun von Klöckner in Aussicht gestellten Runden Tisch, sollen insbesondere für die Themen Kastenstand und Kastration praktikable Lösungen erarbeitet werden, die auch für kleine und mittlere Betriebe machbar und wirtschaftlich darstellbar sein müssen. Deshalb komme z.B. angemessenen Übergangszeiten bei der notwendigen Neuregelung der Haltung von Sauen in Kastenständen eine entscheidende Bedeutung zu, so Klöckner.

 

Kastration – große Uneinigkeit

Große Uneinigkeit herrscht weiterhin auch beim Thema Kastration. Die CDU (inkl. der Bundeslandwirtschaftsministerin) spricht sich scheinbar mehrheitlich für die Lokalanästhesie durch den Landwirt als vierten Weg bei der Ferkelkastration aus - einige SPD-Bundestagsabgeordnete halten dagegen. Eine klärende Länderinitiative für den Bundesrat stockt, da nun auch einige SPD-regierte Bundesländer wackeln, ob sie die Lokalanästhesie als Alternative zulassen sollen.

Auf der letzten Bundesratssitzung vor der Sommerpause, die diesen Freitag stattfindet, steht das Thema Kastration jedenfalls nicht auf der Tagesordnung. Die nächste Sitzung findet regulär am 21. September 2018 statt.

Die ISN meint:

Es ist zum Haare raufen, wie lange die politischen Entscheidungsprozesse sich hinziehen. Deshalb ist es sehr positiv zu werten, dass nun Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner unsere Forderung aufgreift und zum runden Tisch für die Ferkelerzeugung einlädt. Ob dort der große Wurf bzw. Durchbruch gelingt, bleibt abzuwarten! Viel Zeit zu verschenken haben die Ferkelerzeuger auf jeden Fall nicht, vor allem in Bezug auf den gesetzten Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration zum 01.01.2019!


Hier geht es zum gemeinsamen top agrar-Interview mit Heinrich Dierkes und Johannes Röring

Ferkelerzeuger brauchen endlich Entscheidungen

Sind Sie Ferkelerzeuger? Haben Sie sich schon an unserer Umfrage zur Ferkelerzeugung beteiligt? Wenn nicht, dann wird es jetzt Zeit! Das Ausfüllen ist schnell gemacht. Helfen Sie uns, die Situation in der Ferkelerzeugung belegbar abzubilden, damit wir auf einer gesicherten Datenbasis argumentieren können.

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