11.09.2015rss_feed

Kloos wirbt für Marktorientierung in der Landwirtschaft

Staatssekretär Dr. Robert Kloos

Staatssekretär Dr. Robert Kloos

Ungeachtet der aktuellen Verwerfungen bei Milch und Schweinefleisch hat der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Robert Kloos, das Konzept einer weitgehenden Marktorientierung der Landwirtschaft verteidigt.

 

Bei der Jahrestagung des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) wies Kloos auf die schwierige Situation der Rinder- und Schweinehalter hin, warnte aber vor einer Rückkehr zu staatlich reglementierten Märkten, berichtet Agra Europe. Nach seiner Überzeugung sind die zuletzt wieder lauter geforderten staatlichen Eingriffe in den physischen Markt kaum geeignet, diese zu stabilisieren. Bestes Beispiel sei die private Lagerhaltung bei Schweinefleisch, erläuterte der Staatssekretär. Die Einlagerung größerer Mengen zu Jahresbeginn habe zwischenzeitlich nicht zu einer Entlastung der Angebotssituation geführt. Vielmehr habe die planmäßige Auslagerung im Sommer sogar zu einer Verlängerung des Preistals beigetragen.

 

Marktorientierung - in guten wie in schlechten Zeiten

Kloos riet deshalb dazu, den Weg zu mehr Marktorientierung auch in schwierigen Zeiten nicht zu verlassen. Ziel der deutschen Bauern müsse es vielmehr sein, mit Qualitätsprodukten sowohl auf dem Binnen- als auch auf dem Weltmarkt zu punkten. Dafür sei die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft nicht zuletzt wegen ihrer mittelständisch geprägten Strukturen und ihrer Innovationsfreude hervorragend aufgestellt, so der Staatssekretär. Auch deshalb werde inzwischen jeder dritte Euro des Sektors im Export verdient.

 

Offene Märkte wichtige Voraussetzung

Für einen dauerhaften Erfolg sind Kloos zufolge offene Märkte allerdings eine der wichtigsten Voraussetzungen. Dies bedeute nicht restlos liberalisierte Handelsräume, betonte der Staatsekretär mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zur Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). Im Rahmen solcher Abkommen gelte es vielmehr, die gegenseitigen Registrierungs- und Kontrollpflichten abzubauen, ohne die Standards für Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu senken.

 

 


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