26.06.2024rss_feed

Mai-Viehzählung: Weniger Betriebe - Stabile Tierzahlen

Bei den Tierzahlen wurde der massive Abwärtstrend abgebremst. Die Zahl der Schweinehalter in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings weiter zurückgegangen. ©ISN nach Destatis, Stand 03. Mai 2024

Bei den Tierzahlen wurde der massive Abwärtstrend abgebremst. Die Zahl der Schweinehalter in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings weiter zurückgegangen. ©ISN nach Destatis, Stand 03. Mai 2024

Die heute vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Ergebnisse der Viehzählung vom 03. Mai deuten nach den enormen Rückgängen der vergangenen Jahre zumindest eine Stabilisierung der Schweinebestände in Deutschland an. Die Zahl der Betriebe hat sich allerdings weiter reduziert.

ISN: Die weiter sinkende Zahl der schweinehaltenden Betriebe zeigt, dass viele Schweinehalter die Zukunft offensichtlich weiter kritisch sehen. Auch aus unseren Umfragen und täglichen Diskussionen geht hervor, dass insbesondere die unsicheren politischen Rahmenbedingungen und immer neue Auflagen der Hauptgrund für Betriebsaufgaben sind. In dieser Hinsicht muss sich schleunigst etwas ändern, um den deutschen Schweinehaltern Zukunftsperspektiven zu bieten.

 

Zahl der Betriebe sinkt weiter

Heute hat das Statistische Bundesamt die vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung vom 03. Mai 2024 veröffentlicht. Zum Stichtag wurden 15.700 schweinehaltende Betriebe gezählt, was 600 weniger als noch vor einem Jahr waren (-3,4 %). Innerhalb der vergangenen zehn Jahre ging die Zahl der Betriebe damit um 11.400 bzw. 42,2 % zurück. Die Zahl der Betriebe mit Zuchtsauen wurde am 03. Mai 2024 mit 5.100 angegeben, was ebenfalls 3,4 % weniger als ein Jahr zuvor war. Im Zehnjahresvergleich fiel der Rückgang bei den Betrieben mit Zuchtsauen mit 51,7 % stärker aus als bei den Betrieben insgesamt.

 


In den letzten 10 Jahren hat sich die Anzahl der Ferkelerzeuger in Deutschland mehr als halbiert ©ISN nach Destatis

In den letzten 10 Jahren hat sich die Anzahl der Ferkelerzeuger in Deutschland mehr als halbiert ©ISN nach Destatis

Schweinebestand stabilisiert sich

Die Zahl der gehaltenen Schweine lag zum Stichtag 03. Mai 2024 bei 20,9 Mio. Tieren und war nahezu unverändert zur Zählung am 03. Mai 2023 (-1.200 Tiere). In den einzelnen Tierkategorien ergab sich folgendes Bild: Die Zahl der Mastschweine ab 50 kg Lebendgewicht sank um 3,2 % auf 9,4 Mio. Tiere. Bei den Jungschweinen wurde ein Plus von 1,8 % auf 3,8 Mio. ermittelt. Bei den Ferkeln ergab sich eine Steigerung um 3,7 % auf 6,3 Mio. Tiere. Der Zuchtsauenbestand ist im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,2 % auf 1,4 Mio. Tiere gewachsen.


Zehn-Jahres-Vergleich: Fast jeder 2. Betrieb hat aufgegeben

In den vergangenen zehn Jahren ist der Schweinebestand insgesamt um 25,4 % oder 7,1 Mio. Tiere zurückgegangen, jedoch weniger stark als die Zahl der Betriebe (-42,2 %). Somit hält die Entwicklung hin zu größeren Betrieben an: Während im Jahr 2014 ein Betrieb durchschnittlich 1.000 Schweine hielt, waren es zehn Jahre später 1.300 Tiere pro Betrieb.

 

Die ISN meint:

Nach jahrelangen massiven Rückgängen der Schweinebestände deutet sich nun zumindest eine Stabilisierung der Tierzahlen an, allerdings ist die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe weiter deutlich rückläufig. Trotz der aktuell besseren wirtschaftlichen Situation schauen viele Betriebe mit großer Unsicherheit in die Zukunft. Auch aus unseren Umfragen und täglichen Diskussionen geht hervor, dass die unsicheren politischen Rahmenbedingungen und immer neue Auflagen der Hauptgrund für Betriebsaufgaben sind. In dieser Hinsicht muss sich schleunigst etwas ändern, um den deutschen Schweinehaltern Zukunftsperspektiven zu bieten.

 


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