Mehr Schweine in der EU – Sauenbestand erholt sich
Die Schweinehalter in der Europäischen Union haben nach der Hochpreisphase 2012 und 2013 damit begonnen, ihre Bestände wieder aufzustocken.
Darauf lassen zumindest aktuelle Daten des Statischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) schließen, berichtet Agra Europe. Demnach ist nach den bisher vorliegenden Meldungen aus 13 Ländern, die rund 90 % des Gesamtmarktes repräsentieren, im Mai/Juni 2014 der Schweinebestand gegenüber dem Vorjahr um rund 1,5 Millionen Tiere oder 1,1 % auf 131,6 Millionen Schweine gewachsen. Dabei hat vor allem die Zahl der Ferkel unter 20 kg überdurchschnittlich stark um 1,9 % auf gut 40 Millionen Stück zugenommen. Diese Tiere drängen nun als Mastschweine auf den Markt, lassen sich dort aber wegen der schleppenden Absatzmöglichkeiten seit Wochen nur mit Preisabschlägen verkaufen.
Wieder mehr Sauen gehalten
Zugenommen hat nach vielen Jahren - und erstmals seit dem Inkrafttreten der verschärften Haltungsbedingungen Anfang 2013 - auch der Sauenbestand in der EU. Nach bisher vorliegenden Daten der Luxemburger Statistiker nahm die Zahl der Muttertiere gegenüber der Vorjahreserhebung im Frühjahr 2013 um 90 000 Stück oder 0,8 % auf gut 11 Millionen Zuchtsauen zu. Sollten sich die teilweise noch vorläufigen Angaben bestätigen, dürfte sich angesichts der weiter wachsenden Produktivität in der Ferkelerzeugung das Schweineangebot in der EU mittelfristig erhöhen.
Spanien stockte auf
Unter den EU-Mitgliedsstaaten ist ein deutlicher Bestandszuwachs in Spanien festzustellen, wo die Tierhalter ihre Herden im Mai/Juni 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % auf mehr als 25,4 Millionen Tiere aufgestockt haben. Dabei rüsteten vor allem die Ferkelerzeuger stark auf und hielten mit 2,35 Sauen 5,3 % mehr Tiere als vor Jahresfrist. Aus Ungarn, Dänemark, Deutschland und den Niederlanden wurden im Mai/Juni 2014 zwischen 1,0 % und 1,2 % mehr Zuchtsauen gemeldet. Dagegen nahm die Zahl der Muttertiere unter anderem in Polen, Italien, Frankreich, Belgien und Österreich ab.