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Ministerin Otte-Kinast im Dialog mit Landvolk und ISN über Tierschutzfragen

Ministerin Barbara Otte-Kinast im Dialog mit Vertretern von Landvolk und ISN

Ministerin Barbara Otte-Kinast im Dialog mit Vertretern von Landvolk und ISN

Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast traf sich heute mit dem Landvolk Niedersachsen und der ISN zum Dialog über Tierschutzfragen. Zentrales Thema war eine aktuelle Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Einigkeit bestand über gemeinsamen Handlungsbedarf.

 

Diskussion über Studie zu Falltieren

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hat heute Vertreter des Landvolks Niedersachsen und der ISN zu einem Gespräch eingeladen. Zentrales Thema war eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover unter der Federführung von Professorin Elisabeth große Beilage. Im Rahmen der Anfang 2016 in vier Verarbeitungsbetrieben für tierische Nebenprodukte in verschiedenen Regionen Deutschlands durchgeführten Studie waren dort angelieferte Schweine untersucht worden. Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung: Die bei mehr als zehn Prozent der angelieferten Tierkörper festgestellten Veränderungen deuten darauf hin, dass die betroffenen Tiere vor ihrem Tod länger anhaltenden Schmerzen und Leiden ausgesetzt waren.

 

Einigkeit über Handlungsbedarf

Wir sind uns vollkommen einig darin, dass die in der Studie festgestellten Verstöße nicht hinzunehmen sind, wird Otte-Kinast in einer Pressemeldung zum Treffen zitiert. Erste Maßnahmen seien bereits eingeleitet worden und die Gremien des Tierschutzplans Niedersachsen mit dem Thema befasst. Wir werden die Fragen nun mit allen zuständigen Akteuren eingehend erörtern, so Otte-Kinast. Der neu gewählte Landvolk-Präsident Albert Schulte to Brinke machte klar: Solche Bilder sind verstörend und nicht tolerierbar. Das Landvolk Niedersachsen verurteile jegliche Unterlassung der Sorgfaltspflicht durch den Tierhalter. Schulte to Brinke: Ich weise ausdrücklich noch einmal auf unsere Landvolk-Handlungsempfehlungen zum tierschutzgerechten Umgang mit kranken und verletzten Tieren hin. Auch ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack unterstützte diese Ansicht, mit kranken und verletzten Einzeltieren im Bestand müsse angemessen umgegangen werden. Dazu gehören die unverzügliche Behandlung und notfalls auch die separate Unterbringung, so Staack. Wenn eine Therapie nicht mehr möglich sei, muss schnellstmöglich die tierschutzgerechte Tötung des Tieres veranlasst werden.

Aus- und Fortbildung sowie Weiterentwicklung der Verfahren

Wie Agrarministerin Otte-Kinast in dem Gespräch betonte, sei wichtig, nicht nur die Tierhalter, sondern auch die den Bestand betreuenden Tierärzte mit ins Boot zu holen: Um mehr Tierschutz in Schweinehaltungen zu erreichen,. Sie werde sich dafür einsetzen, durch zusätzliche Aus- und Fortbildungsmaßnahmen Tierhalter für einen angemessenen und rechtskonformen Umgang mit kranken und verletzten Tieren zu sensibilisieren. Das Angebot richte sich an Tierhalter und Tierärzte gleichermaßen. Otte-Kinast: Deshalb werden wir den Dialog mit den entsprechenden Tierärzteorganisationen noch verstärken.

Zusätzlich zu den Aus-und Fortbildungsmaßnahmen schlägt Otte-Kinast gemeinsam mit Landvolk und ISN vor, dass Tierhalter und Tierärzte bei Nottötungen von Tieren durch wissenschaftlich abgesicherte und umsetzbare Handlungsempfehlungen unterstützt werden. Otte-Kinast: Entscheidend wird sein, neue und bestehende Verfahren zur Nottötung durch Untersuchungen weiter zu entwickeln und auch praktikabler zu gestalten. Denkbar sei, dass Wissenschaft, Tierhalter, Tierärzte, Überwachungsbehörden sowie die Politik zusammen einen Katalog mit krankheitsspezifischen Kriterien für derartige Nottötungen erarbeiten.

 

Die ISN meint:

Problem erkannt – Problem gebannt? Wie wir schon mehrfach seit der Veröffentlichung der Studie im November betont haben, besteht hier Handlungsbedarf. Dieses Thema muss schnell gelöst werden. Eine ganze Reihe von Aktivitäten sind deshalb auch schon gelaufen bzw. angelaufen. Doch das Thema ist sehr weit gefächert. Es ist daher genau der richtige Weg, nun die Thematik im Rahmen des bestehenden niedersächsischen Tierschutzplans auf breiter Ebene zu diskutieren, sowie strukturiert und koordiniert weiter bis zur Lösung voranzutreiben. In diesen wichtigen Dialog im Rahmen des Tierschutzplans bringen wir uns gerne weiterhin konstruktiv ein.


Handlungsbedarf - Studie sieht Hinweise auf Tierschutzdefizite bei der Nottötung

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