07.04.2022rss_feed

Mischfutterproduktion 2021 deutlich gesunken - Rückgang der Tierbestände zeigt Auswirkungen

Mit dem Rückgang der Tierbestände in Deutschland, insbesondere des Schweinebestandes, ist auch die Nachfrage nach Mischfuttermitteln deutlich gesunken (Bild ©ISN/Jaworr)

Mit dem Rückgang der Tierbestände in Deutschland, insbesondere des Schweinebestandes, ist auch die Nachfrage nach Mischfuttermitteln deutlich gesunken (Bild ©ISN/Jaworr)

Wie der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) diese Woche in Bonn mitteilte, wurden im Kalenderjahr 2021 in Deutschland knapp 23,4 Mio. t Mischfutter hergestellt; das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 3,2 %. Der Rückgang der Futtermittelproduktion sei überwiegend eine Folge der zurückgehenden Tier- bzw. insbesondere der Schweinebestände, erklärte der DVT-Präsident Jan Lahde. Außerdem forderte er die Bundesregierung auf, zeitnah verlässliche Rahmenbedingungen für die Tierhalter voranzubringen.

 

Die Mischfutterherstellung ging im Kalenderjahr 2021 von 24,2 Mio. Tonnen auf insgesamt 23,4 Mio. Tonnen zurück. Das entspricht einem Rückgang von 3,2 Prozent und rund 760.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen veröffentlichte der Deutsche Verband Tiernahrung e.V. (DVT) basierend auf den von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) erhobenen Daten bei seiner digitalen Jahrespressekonferenz diese Woche.

 

Krise der Schweinehalter trifft auch die Futtermittelwirtschaft

Der Rückgang sei überwiegend eine Folge der zurückgehenden Tierbestände. So liegt die Zahl der Mastschweine laut Novemberzählung 2021 bei 11,0 Millionen. Im Vergleich zur Erhebung im Vorjahr ist das ein Rückgang um acht Prozent. Auch die Zahl der Milchkühe sank um 2,3 Prozent. Die wirtschaftliche Lage in der Schweinehaltung ist erschütternd. Wir machen uns große Sorgen um viele bäuerliche Existenzen und die Zukunftsfähigkeit. Die Auswirkungen treffen auch direkt die Futtermittelwirtschaft, sagte DVT-Präsident Lahde.

 

DVT will die Transformation der heimischen Tierhaltung begleiten

Die Futtermittelbranche stehe bereit, den Anpassungsprozess in der Landwirtschaft zu begleiten. Die Anforderungen durch das Tierwohl, also verschiedene Haltungsformen und damit einhergehende Forderungen zur Fütterung sind für uns eine tägliche Aufgabe. Die Zahl der Futterrationen wird dadurch nicht geringer, sagte Lahde. Von der neuen Regierung erwarte er Handeln statt Reden: Die Fakten liegen auf dem Tisch. Nun sind politische Rahmenbedingungen erforderlich, die der Wirtschaft die erforderliche Sicherheit und Leitplanken für wirtschaftlich existenzsichernde Entscheidungen geben.

Wir verfolgen das Ziel, die Futtermittelpreise und letztlich die Landwirte zu entlasten. Zudem gilt es, eine Abwanderung landwirtschaftlicher Produktionen – so auch in der Mischfutterproduktion – ins Ausland zu vermeiden und die heimische Wirtschaft zu stärken. Angesichts der aktuellen Kriegslage in der Ukraine sei das Thema der Versorgungssicherheit und eine erhöhte Eigenversorgung akuter denn je. Dass der Preis auch durch die Verbraucher getragen werden müsse, daran führe kein Weg vorbei, so der DVT-Präsident.


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