MKS: Entsorgung gekeulter Tiere in der Slowakei problematisch - Österreich schließt mehrere Grenzübergänge
Die MKS-Ausbrüche bereiten in der Slowakei und Ungarn immer mehr Probleme. Um die Einschleppung der MKS zu verhindern, hat Österreich am Wochenende mehrere Grenzübergänge geschlossen. Nachgewiesen wurden bisher fünf MKS-Fälle in der Slowakei und vier in Ungarn, berichtet Agra Europe.
Laut Angaben der nationalen Behörden wurden in der Slowakei bisher fünf MKS-Fälle nachgewiesen, in Ungarn weitere vier. Jeweils ein Fall in beiden Ländern liegt in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Grenze. Die mitteleuropäischen Länder sehen die EU-Kommission dringend gefordert, den Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) künftig EU-weit zu koordinieren. Das hat Tschechiens Landwirtschaftsminister Marek Výborný als Vertreter dieser Ländergruppe am Donnerstag (3.4.) gegenüber Pressevertretern mitgeteilt.
Entsorgung gekeulter Tiere in der Slowakei problematisch
Unterdessen bereitet die MKS in der Slowakei und Ungarn immer mehr Probleme, sowohl wegen der anhaltenden Ausbreitung der Seuche als auch wegen der Bekämpfungsmaßnahmen. So musste der slowakische Landwirtschaftsminister Richard Takác jetzt Sorgen wegen der Beseitigung von Tieren entkräften, die wegen der MKS gekeult wurden. Dabei ging es um das Anlegen von Gruben, in denen gekeulte Tiere vergraben werden. Laut heimischen Medienberichten fühlen sich die Bürgermeister etwa in der Region rund um Plavecký Štvrtok bei der Suche nach einem geeigneten Standort allein gelassen. Anwohner sorgten sich um die Qualität des Grundwassers sowie um ihre Gesundheit und die ihrer Tiere. Bei einem Treffen mit Kommunalvertretern versicherte Landwirtschaftsminister Richard Takác den Berichten zufolge, dass mit der Füllung der Gruben mit toten Tieren erst nach dem Abschluss einer hydrogeologischen Untersuchung begonnen werde. Eine Verschmutzung des Trinkwassers sei nicht zu befürchten, erklärte Takác. Tote Tiere würden in geschlossenen Containern transportiert, die eigentlich für chemische Stoffe gedacht seien. Jedes Fahrzeug werde vor Verlassen des Hofes und beim Verlassen der Grube jeweils desinfiziert. Darüber hinaus werde das Grundwasser in der Region in Zukunft besonders intensiv überwacht.
Österreich schließt mehrere Grenzübergänge zur Slowakei und Ungarn
Die Menschen in der Slowakei und Ungarn bekommen den Ausbruch der MKS jetzt auch an ihren Landesgrenzen zu spüren. So hat Österreich wegen der Seuche seit Samstag (5.4.) zunächst bis zum 20. Mai drei Grenzübergänge zur Slowakei und 21 nach Ungarn geschlossen. An den weiterhin noch geöffneten Grenzübergängen werden Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt. Zudem dürfen Zoll und Polizei laut einer kürzlich erlassenen Verordnung in grenznahen Regionen jetzt mobile, risikobasierte Maßnahmen zur Verhinderung der illegalen Verbringung von Tieren oder Produkten durchführen. Österreich hat, ebenso wie weitere Länder, die Einfuhr von MKS-anfälligen Tieren, deren Fleisch, Rohmilch und Gülle aus Ungarn oder der Slowakei verboten.
Deutschland verfolgt Regionalisierungsprinzip
Damit geht Wien einen anderen Weg als Berlin. Wie ein Sprecher des deutschen Bundeslandwirtschaftsministeriums auf Anfrage mitteilte, respektiert die Bundesregierung das für den Binnenmarkt festgesetzte Regionalisierungsprinzip. Die Einfuhr von Erzeugnissen, die außerhalb der Sperr- und Überwachungszone erzeugt worden seien, bleibe möglich. Das Prinzip der Regionalisierung helfe, das Marktgeschehen in der EU stabil zu halten, so der Sprecher. Auch Deutschland sei es nach dem MKS-Fall Anfang des Jahres in Brandenburg weiterhin möglich gewesen, europaweit Handel mit Fleisch- und Milchprodukten zu betreiben.
Der Eintragsweg der MKS ist gemäß dem deutschen Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bisher unbekannt. Momentan sei von einer weiteren Verbreitung der Seuche auszugehen. Auch in Deutschland sei erhöhte Vorsicht geboten.