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Modellvorhaben Kupierverzicht in Brandenburg: Abschlussbericht für Ferkel veröffentlicht

©ISN

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Die Umsetzung der Forderungen aus dem brandenburgischen Tierschutzplan in die Praxis wird von mehreren Modellvorhaben begleitet. Ein Modellvorhaben zum Kupierverzicht bei Ferkeln wurde jüngst abgeschlossen. Nun ist auch der Abschlussbericht verfügbar, in dem Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen bei der Haltung unkupierter Ferkel in konventioneller Haltung dargelegt werden.

 

Über zwei Jahre hinweg führte das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) in Brandenburg das Modellvorhaben zum Kupierverzicht bei Ferkeln auf einem brandenburgischen Betrieb durch. Das erklärte Ziel des Vorhabens war Erfahrungen zu sammeln, die Schweinehaltern zur Verfügung gestellt werden. Der Abschlussbericht zum Vorhaben greift diese Erfahrungen auf und stellt daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen zu Tierwohl, Management und ökonomischen Faktoren auf.

 

Allgemeine Optimierungen und Anpassung der Buchtenstruktur

Auf dem Modellbetrieb konnten kleinere Auffälligkeiten in den Bereichen Stallklima und Tränkwasserqualität schnell behoben werden. Dazu zählten eine Anpassung der Zuluft bei extremen Wetterlagen, Anpassung der Durchflussraten und die Umpositionierung einiger Tränken. Auch das Futter war generell unauffällig, enthielt jedoch nach Kriterien einer besonders darmstabilisierende Fütterung noch Verbesserungspotenzial.

Zudem erfolgte ein kleinerer Umbau der Ferkelaufzuchtbuchten, bei dem die ursprüngliche Ausstattung mit Langtrog (Tier-Fressplatzverhältnis 1:1) und dem vorhandenen Beschäftigungsmaterial beibehalten wurde. Den Platz pro Tier erweiterte man auf 0,5 Quadratmeter und der Kotbereich wurde mit einem Gussrost und Kontaktgitter zu Nachbarbucht ausgestattet. Zusätzlich installierte man in jeder Bucht eine Beckentränke, einen geschlossenen Liegebereich und zusätzliches, organisches Beschäftigungsmaterial. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Buchtenstrukturierung unter besonderer Berücksichtigung von Stallklimaparametern erfolgen und, um Stress zu vermeiden, so wenig wie möglich während eines Durchgangs verändert werden sollte.

 

Zeitaufwand schlägt sich im Management nieder

Eine genaue Tierbeobachtung stellte sich als essentiell heraus, was den Zeitaufwand im Management erhöht. Als ebenso wichtig erwiesen sich Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter. Generell hilft der Start mit einer kleinen Gruppe unkupierter Tiere beim Sammeln von Erfahrungen und der Optimierung betriebsindividueller Rahmenbedingungen rund um die Haltung unkupierter Schweine.

Eine Einschätzung des Landwirts, in dessen Betrieb das Modellvorhaben durchgeführt wurde, kann im Bericht ebenfalls nachgelesen werden.

 

Checkliste und konkrete Handlungsempfehlungen

Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen des Vorhabens hat das MLUK eine fünfseitige Checkliste mit Handlungsempfehlungen und weiterführenden Informationen erstellt. Die Liste ist am Ende des Berichtes (Seite 70 bis 74) einsehbar und dient zur Übersicht und Orientierung – ein hilfreiches Dokument für schweinehaltende Betriebe, auch deutschlandweit.

 

Das komplette Dokument ist verfügbar unter mluk.brandenburg.de/mluk/de/landwirtschaft/tierzucht-und-tierhaltung/tierschutzplan/modellvorhaben-im-rahmen-des-tierschutzplans

 


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