MRI forscht: Tierschutz bei der Schlachtung
Bei einer Fachtagung des Max Rubner-Instituts (MRI) in Kulmbach lag in diesem Jahr der Schwerpunkt-beim Thema Tierschutz und Schlachttechnologie
.
Bereits vor mehr als 30 Jahren waren ökonomische Gründe wichtige Triebfedern für die Forschung zum Thema Tierschutz bei der Schlachtung, heißt es dazu in einer Pressemeldung des MRI. Die auch heute noch geläufigen Schlagworte in diesem Kontext waren PSE
und DFD
-Fleisch. Nicht immer sei der Zusammenhang zwischen Fleischqualität und der Behandlung der Tiere jedoch so deutlich.
Optimal entbluten
Gleich mehrere Vorträge befassten sich mit dem Schlachtprozess. Mit mehreren Verbundpartnern hat das Max Rubner-Institut ein Verfahren entwickelt, das messbar macht, ob der Entblutungsstich bei Schweinen optimal gesetzt wurde.
Dabei wurde das ausströmende Blut in einen Auffangbehälter geleitet, dessen Erwärmung wiederum von Infrarotsensoren erfasst wurde. Durch Umrechnung ist es möglich, ein Signal bei Unterschreitung der ausgetretenen Blutmenge auszulösen. Die Wissenschaftler konnten so Fehlstiche sofort identifizieren und darüber hinaus nachweisen, dass eine geringere Entblutungsrate mit der Fleischqualität negativ korreliert.
Effizienz der Betäubungsverfahren
Wiederum zusammen mit Verbundpartnern untersuchten Wissenschaftler des Max Rubner-Instituts wie effizient die bestehenden Betäubungsverfahren bei Schweinen sind. Innerhalb des noch laufenden Projektes konnte bereits gezeigt werden, dass es mit Hilfe von Video-Aufnahmen gut möglich ist, nach gezielter Auslösung von Reizen vereinzelte Wahrnehmungs- und Empfindungsreaktionen zu erkennen. Diese äußerten sich teilweise in Beinbewegungen der Tiere, Öffnen des Maules oder Geräuschen.
Mit Hilfe der Bewegungsmuster, die auftreten, wenn bei den Tieren noch Hirnaktivität gemessen werden kann, sollen die Tiere identifiziert werden, die noch nicht tot sind. Die Schwierigkeit besteht darin, dass bestimmte Bewegungen auch nach dem Tod noch möglich sind. Beides zu trennen, die Technik zu optimieren und einen Weg zu finden, sie in den Schlachtbetrieb zu integrieren, sind nun die nächsten Schritte.
Weitere Vorträge befassten sich mit der Behandlung der Schlachtkörper, der Qualitätssicherung des Fleisches, den Tiertransporten und lebensmittelrechtlichen Themen.