20.03.2023rss_feed

Neue BZL-Grafik: Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung deutlich zurückgegangen

Entwicklung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung ©BLE

Entwicklung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung ©BLE

Die Gesamtabgabemenge an Antibiotika in der Nutztierhaltung ist in Deutschland zwischen 2011 und 2021 um rund 65 % gesunken. Bei den sogenannten kritisch wichtigen Antibiotika, denen von der Weltgesundheitsorganisation WHO besondere Bedeutung für die Therapie beim Menschen beigemessen wird, waren es 67 %. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hat die Zahlen nun in einer anschaulichen Grafik aufbereitet.

ISN: Die Infografik des BZL zeigt anschaulich die beeindruckende Minimierung des Antibiotikaeinsatzes, den die deutschen Schweinehalter zusammen mit ihren Hoftierärzten erreicht haben. Das muss endlich gewürdigt werden und darf nicht durch immer mehr Bürokratie torpediert werden.

 

Seit 2011 müssen pharmazeutische Unternehmen und Großhändler melden, wie viel Antibiotika sie an Tierärztinnen und Tierärzte in Deutschland abgegeben haben. In einer neuen Grafik, die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) vergangene Woche in einer Pressemitteilung veröffentlicht hat, zeigt sich anschaulich, wie sich der Antibiotika-Einsatz seitdem entwickelt hat.

 

Rückgang um zwei Drittel in 10 Jahren

Innerhalb von zehn Jahren ist die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika um rund zwei Drittel zurückgegangen, so das BZL. Dies gilt mit geringen Unterschieden sowohl für Antibiotika im Allgemeinen (- 65 %) als auch für die sogenannten kritisch wichtigen Antibiotika (- 67 %), denen von der Weltgesundheitsorganisation WHO besondere Bedeutung für die Therapie beim Menschen beigemessen wird. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Antibiotikamenge 2021 um 14 Prozent. Bei den kritisch wichtigen Antibiotika war im selben Zeitraum ein Rückgang um fast ein Fünftel zu verzeichnen.

 

Die ISN meint:

Die Infografik des BZL zeigt anschaulich die beeindruckende Minimierung des Antibiotikaeinsatzes, den die deutschen Schweinehalter zusammen mit ihren Hoftierärzten erreicht haben. Seit 2011 wurde der Einsatz von Antibiotika in der deutschen Tierhaltung mehr als halbiert. Ein Erfolg, der endlich gewürdigt werden muss und nicht durch immer mehr Bürokratie torpediert werden darf. Und dem muss auch endlich im Antibiotikaminimierungskonzept Rechnung getragen werden.

Nach wir vor wird allzu oft der Eindruck erweckt, dass Tierhalter bzw. Tierärzte flächendeckend große Mengen Antibiotika einsetzen. Dabei ist das Gegenteil der Fall, wie die drastischen Reduzierungen mehr als deutlich zeigen. Natürlich muss es weiterhin Ziel sein, den Einsatz zu reduzieren, allerdings wird die Luft für eine weitere Minimierung zunehmend dünner, denn die Anwendung hat sich auf einem Niveau eingependelt, das dem therapeutisch erforderlichen Minimum entsprechen dürfte. Weitere Reduktionsziele, die zu Lasten des Tierschutzes gehen könnten, sind nicht akzeptabel.


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