26.11.2020rss_feed

Neue Rekordwerte bei ASP-Fällen in Polen

In Polen flaut das ASP-Seuchengeschehen nicht ab

In Polen flaut das ASP-Seuchengeschehen nicht ab

In Polen grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) unvermindert weiter. Im Gegensatz zu früheren Jahren gibt es in diesem Herbst in Polen kaum Anzeichen für ein Abflauen des Seuchengeschehens. Die polnischen Schweinehalter stehen durch die ASP und Corona-bedingte Marktverwerfungen stark unter Druck und sollen nun durch ein Nothilfeprogramm unterstützt werden, berichtet Agra Europe (AgE).

 

ASP-Fälle steigen in die Höhe

Die Oberste Veterinärbehörde bestätigte allein in der vergangenen Woche mehr als 50 neue ASP-Fälle bei Wildschweinen. Seit Jahresbeginn sind damit bereits 3.608 Wildfunde mit insgesamt mehr als 5.700 verendeten Tieren registriert worden. Das Vorjahresniveau von 2.500 amtlichen Fällen ist damit längt überschritten.

Bis zum Jahresende dürfte die Statistik daher neue Rekordwerte erreichen. Dies gilt ebenso für Seuchenausbrüche in Hausschweinebeständen, von denen schon im Oktober mit gut 100 Fällen mehr als doppelt so viele registriert wurden wie im gesamten Jahr 2019. Auch die Zahl der im Rahmen seuchenrechtlicher Vorschriften gekeulten Schweine könnte den Vorjahreswert von rund 35 000 Tiere um das Doppelte übertreffen.

 

Nothilfeprogramm für stark beeinträchtigte Betriebe

Die polnischen Schweineproduzenten stehen deshalb stark unter Druck, auch wegen der coronabedingten Verwerfungen am Markt. Die Regierung in Warschau hatte als Reaktion darauf bereits ein Nothilfeprogramm für die besonders betroffenen Betriebe aufgelegt. Nach Einschätzung des Nationalen Verbandes der Schweineproduzenten (POLPIG) werden diese Hilfen jedoch bei weitem nicht ausreichen.

Der Verband wies kürzlich darauf hin, dass der polnische Schweinemarkt bei Erzeugerpreisen von umgerechnet weniger als 0,90 Euro/kg kurz vor dem Zusammenbruch stehe. Teilweise werde der ohnehin volle Markt durch Lieferungen von Schlachttieren aus Deutschland weiter bedrängt. Der Verband fordert deshalb zusätzliche Hilfsmaßnahmen wie die Inanspruchnahme der Privaten Lagerhaltung (PLH) oder Förderprogramme für heimische Fleischerzeugnisse.

 


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