Neuer Wettbewerber: Italienisches Schlachtunternehmen will in Sachsen-Anhalt bauen
Das italienische Fleischwaren-Unternehmen Bresaole Pini will in Bernburg (Sachsen-Anhalt) einen neuen Schlachthof bauen. Mehrere tausend Schweine will das Unternehmen dort zukünftig schlachten und bis zu 2.500 Arbeitsplätze schaffen.
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Bei zahlreichen Bauern, Umweltschützern und auch Anwohnern stößt das 25 Millionen Euro Projekt auf Ablehnung.
Für Aufsehen sorgt dabei auch eine Online-Petition gegen den Schlachthof von einer 14-jährigen Schülerin. 37.000 Personen unterstützen ihre Petition mit dem Titel Lehnen Sie den Akkordschlachthof in Bernburg ab!
bereits.
Die ISN meint:
Die Schlachtbranche in Deutschland ist schon heute auf wenige große Unternehmen konzentriert. Die vier größten Schweineschlachter haben einen Marktanteil von annähernd 60 %. Da ist aus Sicht der Schweinehalter ein zusätzlicher, leistungsfähiger Spieler auf dem Markt durchaus zu begrüßen.
Auf der anderen Seite ist jedoch auch keinem damit geholfen, wenn die Schlachtunternehmen in dem harten Wettbewerb mit Dumpingpreisen um die Gunst der wenigen großen Lebensmitteleinzelhändler buhlen. Es bleibt abzuwarten, wie der italienische Konzern auf dem deutschen Markt klar kommen wird. Es wäre nicht der erste ausländische Investor, der sich auf dem sehr speziellen deutschen Schweinemarkt eine blutige Nase geholt hat.
Zudem sollte die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieses Projektes erlaubt sein, wenn auf der einen Seite Fördergelder in Millionenhöhe in einen Schlachthofneubau gesteckt werden und auf der anderen Seite gleichzeitig bestehende Produktionskapazitäten, wie zuletzt die Vion-Standorte in Kasel-Golzig und Weimar, stillgelegt werden.
Wichtig aus Sicht der Schweinehalter: Die Spielregeln, z.B. hinsichtlich der Zahlungssicherheit, der Klassifizierung oder auch der Abrechnung müssen klar eingehalten werden. Die ISN wird ein wachsames Auge auf den Betrieb haben.