Niederlande: Schweinehändler planen neue Ferkelnotierung
Eine Arbeitsgruppe von vier niederländischen Schweinehändlern wirbt derzeit für eine neue nationale Ferkelnotierung, die den Beursprijs (Börse Utrecht) und den NVV-Ferkelpreis ersetzen soll.
Die Händler Jan Schuttert (Handelshuis Schuttert), Dirk Govers (Vaex), Jan Vernooij (Varkenshandel De Heer) und Jos Blom (Vion) wollen eine niederländische Ferkelnotierung erschaffen, die auch Sicherheit für ausländische Käufer bietet. Der vorläufige Name der Notierung ist Nationale biggenadviesprijs
(nationaler Ferkelberatungspreis), erklärt Jan Schuttert, Sprecher der Initiative, gegenüber dem niederländischen Fachmagazin Boerderij.
Zuschlag in Prozent auf den Basispreis
Die Notierung müsse gut sein für Ferkelerzeuger, Mäster und Fleischverarbeiter. So entstand die Idee, mit einem Zuschlag in Prozent auf den Basispreis zu arbeiten. Damit soll ein Anreiz für die Ferkelerzeuger gesetzt werden, im Frühjahr mehr Ferkel zu produzieren. Zu diesem Zeitpunkt sei die Nachfrage gut und der Basispreis sowie der prozentuale Zuschlag hoch. Im Gegenzug soll diese Notierungskonstruktion dazu führen, dass das Ferkelangebot im Sommer schrumpft. Dann sei nämlich mit einer abnehmenden Nachfrage zu rechnen und dementsprechend werde der Basispreis und auch der prozentuale Zuschlag niedriger ausfallen.
3-4 mal pro Jahr öffentliches Zustandekommen der Notierung
Zusätzliches Ziel dieser Art der Angebotssteuerung ist, dass am Ende des Jahres das Schlachtschweineangebot abnimmt, weil im Sommer weniger Ferkel angeboten werden. Das soll verhindern, dass der Schweinepreis am Ende des Jahres stark unter Druck kommt, wie auch in diesem Jahr.
Eine Kommission aus Händlern und Schweinehaltern soll den Preis wöchentlich feststellen. Um Transparenz zu schaffen, soll die Notierung drei oder viermal pro Jahr öffentlich zustande kommen.
Voraussetzung für die neue Notierung sei, dass die bisherigen Ferkelnotierungen der Börse Utrecht und der NVV verschwinden
, so die Boerderij.