15.08.2014rss_feed

NL: Antibiotikaeinsatz bei Schweinen nicht unbegrenzt reduzierbar

Trotz der im vergangenen Jahr erreichten Erfolge bei der Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der holländischen Schweinehaltung werden von niederländischen Politikern derzeit teils sehr hohe Folgezielmarken diskutiert.

 

Darauf hat die Vorsitzende des holländischen Schweinehalterverbandes (NVV), Ingrid Jansen, gestern hingewiesen. Die ganze Welt bewundert die in den Niederlanden erreichten Ergebnisse, und darauf ist die Branche auch stolz, erklärte Jansen. Allerdings gelte es, auch für die Zukunft realistische Ziele zu setzen. Politiker würden mitunter Reduzierungsraten von bis zu 90 % erwägen, doch solche Vorgaben könnten der Tiergesundheit und dem Wohlbefinden der Schweine schaden.

 

Kranke Tiere müssen weiter behandelt werden können

Die NVV-Vorsitzende erinnerte daran, dass die Schweinehalter und Tierärzte gegenüber den Tieren eine gesetzliche Sorgepflicht hätten und in der Lage sein müssten, kranke Tiere entsprechend zu behandeln. Zwar könne die Einschleppung von Krankheiten in den Bestand weitgehend durch Vorbeugungsmaßnahmen verhindert werden; trotzdem müssten die Tiere bisweilen - wie Menschen - mit Antibiotika behandelt werden, um Leiden zu vermeiden.

 

Betriebsspezifische Gesundheits- und Behandlungspläne erfolgreich

Jansen zufolge sieht die Branche den betriebsspezifischen Gesundheits- und Behandlungsplan als Basis für die bisherigen Erfolge. Zurzeit würden diese Vorschriften sogar noch ergänzt. Beispielsweise müssten Betriebe mit zu hohen Dosierungen einen Verbesserungsplan vorlegen. Außerdem werde das Benchmarksystem für Tierärzte ausgebaut, betonte Jansen unter Hinweis auf die jüngsten Erhebungsergebnisse der niederländischen Behörde für Tierarzneimittel (SDa).

 

Antibiotikaeinsatz bei Schweinen: -30%

Nach Angaben der SDa ist der Antibiotikaeinsatz in der Schweinehaltung 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 30 % verringert worden. Die Abbauraten bei Mastgeflügel beliefen sich auf 29 % und bei Kälbern auf 15 %. Der Antibiotikaeinsatz in der Rinderhaltung blieb zwar laut SDa im Beobachtungszeitraum in etwa konstant, war aber gemessen an den Dosierungen am niedrigsten.


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