Öko-Schweinehaltung: Wirtschaftliche Berg- und Talfahrt im WJ 2012/13
Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2012/2013 glich für Öko-Schweinehalter einer Berg- und Talfahrt, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Wie in den vorangegangenen Wirtschaftsjahren war die erste Hälfte des Jahres davon gekennzeichnet, dass Bio-Schweine händeringend gesucht wurden. Der Markt für Bioschweinefleisch boomte wie noch nie. Im Januar 2013 wendete sich das Blatt. Einem plötzlich stagnierenden Markt standen ein Überangebot an Schlachtschweinen und Ferkeln sowie günstige Importe aus dem Ausland gegenüber.
Die Folge waren fallende Erlöse in der zweiten Jahreshälfte bei extrem hohen Futterkosten. Die im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegenen Futterkosten sind zum einen auf hohe Eiweißfutterpreise zurück zu führen. Aber auch die Futtergetreidepreise bewegten sich auf einem sehr hohen Niveau.
Schweinemast
Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurden in der Schweinemast Nettoerlöse von 3,24 € je kg Schlachtgewicht erzielt. Trotz dieser relativ hohen Schlachtpreise konnten die gestiegenen Futterkosten nicht ausgeglichen werden. Der Futtereinstandspreis stieg von 45,56 im Vorjahr um 3,30 € auf 48,89 € je dt Mischfutter. Mit einer direktkostenfreien Leistung von 39,35 je Mastschwein bei einem Schlachtgewicht von 96,6 kg und einer durchschnittlichen Futterverwertung von 1:3,3 lag das Ergebnis im Durchschnitt der letzten 5 Jahre.
Sauenhaltung
In der Ferkelerzeugung hat sich die direktkostenfreie Leistung mit 921,- je Sau bei 20 verkauften Ferkeln gegenüber dem Vorjahr um 30,- € verbessert und liegt weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Die Sauenfutterpreise stiegen von 46,54 € auf 52,50 € je dt Mischfutter und erzielten somit einen Höchststand. Hohe Ferkelpreise von 126,25 € je 30 kg Ferkel konnten in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres 2012/2013 die gestiegenen Erzeugungskosten mehr als wettmachen.
Erzeugungskosten nur knapp gedeckt
Berücksichtigt man die Festkosten für Gebäude, bei Neubaukosten von 800,- € je Mastplatz und 4500,- € je Sauenplatz, sowie den Arbeitsaufwand von 1 Stunde je erzeugtes Mastschwein und mind. 24 Std. je Sau, so konnten bei mittlerer Leistung - trotz der hohen Erlöse - die Erzeugungskosten in der ökologischen Schweine-haltung nur knapp gedeckt werden.
Die Tabellen zu den Betriebszweigauswertungen Schweinemast und Sauenhaltung können Sie …