Panoramabericht zu angeblichen Tierschutzverstößen in Betrieben von Funktionsträgern
In der gestrigen Folge strahlte das Politik-Magazin ´Panorama´ in der ARD wahrscheinlich illegal entstandene Aufnahmen aus Ställen mit Schweinen und Geflügel aus. Diese sollen Tierschutzverstöße in den Ställen von Funktionsträgern verschiedener Agrarverbände zeigen.
Betroffen war der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion, die Landesbauernverbände aus Westfalen-Lippe und Thüringen und der Verband Deutscher Putenerzeuger.
Die gezeigten Bilder sind erschreckend – ohne Frage. Eine Beurteilung, ob hier Tierschutzverstöße vorliegen, haben die zuständigen Behörden zu treffen und aufzuarbeiten. Und sollten Verstöße vorliegen sind diese ohne Wenn und Aber abzustellen und zu ahnden.
Ohne darüber weiter zu spekulieren, ob und wie diese Bilder zusammengebastelt wurden, stellen sich uns allerdings die Fragen: Warum wurden die angeblichen Tierschutzverstöße nicht zeitnah den zuständigen Behörden gemeldet? Vielleicht, weil dann das Skandalisierungspotential dahin wäre?
Wer kompromittierende Aufnahmen ein Jahr und länger in der Schublade unter Verschluss hält, bis sie bestmöglich vermarktet werden können, dem kann man ohne schlechtes Gewissen ein rein kommerzielles Interesse unterstellen. Und: So wird es für die betroffenen Tierhalter unmöglich nachzuhalten, welche Bilder tatsächlich aus ihren Ställen stammen und was nachträglich hinzugefügt
wurde. Auch für die kontrollierenden Behörden und Qualitätssicherungssysteme ist es ungleich schwerer die Vorwürfe nach so langer Zeit nachzuvollziehen.