Polen: In 2 Jahren 3 Millionen weniger Schweine
Im März 2013 sind mit 10,9 Mio. Schweinen gegenüber dem Vorjahr rund 5 % weniger bzw. Minus 0,6 Mio. Schweine gehalten worden als vor einem Jahr. Innerhalb der Kategorien sind aufgrund unrentabler Wirtschaftsbedingungen besonders die Sauenbestände und damit einhergehend die Ferkelzahlen dezimiert worden, beichtet die AMI. Damit rutschte Polen vom ehemals drittgrößten Schweinehalter (nach Deutschland und Dänemark) in der EU hinter Frankreich, den Niederlanden und Dänemark auf Platz 6 ab.
Die Ferkelanzahl ist in Polen gegenüber Vorjahresfrist um 7 % eingeschränkt. Mit -7 % wurde auch die Sauenherde abgestockt, was eine Dezimierung der Ferkelanzahl zur Folge hat. Trotz vorangegangener Mutmaßungen, dass der drastische Abbau der Schweinebestände, insbesondere die Reduktion der Sauenherde bald gestoppt sein müsste, kann dies anhand der Daten noch nicht festgestellt werden.
Polen hat in den vergangenen Jahren das Bekämpfungsprogramm gegen die Aujezkysche Krankheit vorangebracht, sodass bereits etliche Landesteile (Wojewodschaften) mit attestierten Haltern AK-frei
sind. Im vergangenen Jahr sind in Polen 1,79 Mio. t Schweinefleisch erzeugt worden (-6,3 %). Der Selbstversorgungsgrad lag laut Berechnungen der AMI bei 90 %, gegenüber 101 % im Jahr 2007. Das Schlachtaufkommen fällt auch im aktuellen Jahr deutlich kleiner aus.
Chance für deutsche Mäster und Vermarkter
Sowohl der Einfuhrbedarf an Schlachtschweinen als auch an Ferkeln ist weiter steigend. Deutsche Mäster und Vermarkter können davon profitieren. Im Zeitraum von Januar bis März 2013 wurden nach Polen 7 % mehr Tiere aus Deutschland als im Vorjahreszeitraum verkauft. Sollte dieser Trend anhalten, könnten bis Jahresende 2013 1,2 bis 1,5 Mio. Schweine (hauptsächlich Schlachtschweine) von Deutschland nach Polen gehandelt werden.